Morgens um zehn, die Zugluft zerrt am Seitenscheitel. Die Büroschluchten um Londons Bahnhof St  Pancras könnten in jedem Sciencefiction-Film die Kulisse spielen. Während man im Coffee Shop am Ausgang der U-Bahn die Unterlagen zusammenpackt, um gegenüber im Gebäude den neuen Boss der Zugsparte von Bombardier zu treffen, erscheint von hinten aus dem Raum ein Lockenkopf, schlank, braunen Pullover überm Hemd, am Hals den Firmenbadge baumelnd, und reckt eine Hand nach vorne, «Hi, I’m Danny». Danny schlägt vor, gleich hier zu bleiben, draussen am Tisch, und bestellt zwei Kaffeebecher extra gross.

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Während Danny Di Perna von seinen ersten 100 Tagen als Chef des grössten Bahnherstellers der westlichen Welt berichtet, von Kunden- und Werksbesuchen, der Zukunft des Bahngeschäfts, seinen Projekten und Problemprojekten, von seiner Leidenschaft für frühmorgendliches Spinning im Fitnessraum oder Velotouren mit Gattin Molly, von Motivation und Kommunikation, hat der Wind den Kaffee längst ausgekühlt. Er spricht mit vollem Körpereinsatz, engagiert wie ein Auto, bei dem das Gas etwas hoch eingestellt ist; vielleicht der Italiener in ihm. Danny Di Perna bringt in einer Minute mehr Sätze unter als Johann Schneider-Ammann in einer gesamten Neujahrsansprache.

Dirk Ruschmann
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