Der Streit um die Übernahme des Baustoffkonzerns Sika hat auch im Ausland Wellen geschlagen und offenbar Investoren angelockt. Zu den grössten Käufern zählt Dimensional Fund Advisors (DFA). Hinter dem Vermögensverwalter steht kein Geringerer als Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene Fama. Dieser hat DFA mit seinen Theorien zur Effizienz der Märkte entscheidend geprägt und ist dort als Direktor tätig.

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DFA hat vor der Einigung im Sika-Streit im grossen Stil in Aktien des Baustoffunternehmens investiert und von steigenden Kursen profitiert.

Bis zum 30. April, keine zwei Wochen vor der Einigung, wanderten 1,16 Millionen Aktien in die DFA-Depots. Durch diesen rund 140 Millionen Franken grossen Deal vergrösserte sich der Besitz der Amerikaner auf 1,59 Millionen Aktien. Das Gesamtpaket ist 222 Millionen Franken schwer. DFA hält nun mehr als ein Prozent an Sika und ist Nummer 14 unter den grössten Investoren.

Wert der Anlagen stark gestiegen

Mehr hat zuletzt nur BlackRock investiert. Der grösste Vermögensverwalter der Welt steigerte den Bestand an Sika-Aktien um 2,29 Millionen Stück und hält nun 6,75 Prozent am Konzern aus Baar.

Wie BlackRock hat nun offenbar auch DFA Gefallen an der Schweiz gefunden. Innert dreier Jahre hat sich der Wert der Anlagen in der Schweiz von drei auf rund elf Milliarden Franken erhöht. Das Investment in Novartis hat Famas DFA zuletzt um 1,6 Millionen auf 12,8 Millionen Papiere ausgebaut. Inzwischen hält der US-Vermögensverwalter Novartis-Titel im Wert von über einer Milliarde Franken. Zu den grösseren Beteiligungen zählen Zurich Insurance, Glencore oder Richemont.

Unbekanntere Geldmanager mit bekannten Kunden

Trotz ihres berühmten Direktors zählt DFA zu den unbekannteren Geldmanagern. Zu den Kunden gehören Firmen wie Kellogg’s, Boeing oder PepsiCo und etliche US-Pensionskassen. Arnold Schwarzenegger musste sich in seiner Zeit als Gouverneur Kaliforniens mit einer Fünf-Prozent-Beteiligung als DFA-Eigner outen.

Dimensional Fund Advisors versucht die grossen Ideen der Finanzwissenschaft, nicht zuletzt diejenigen von Fama, zu nutzen. Sein Nobelpreis von 2013 liess die Kundengelder auf 586 Milliarden Dollar wachsen. Ein Teil ist nun in Sika investiert. 

Erich Gerbl
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