Öldiebstahl und Produktionsausfälle in Nigeria haben Royal Dutch Shell einen Gewinnrückgang im zweiten Quartal eingebrockt. Der bereinigte Nettogewinn auf Basis fortlaufender Kosten sank im Vergleich zum Vorjahr um rund 19 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar.
Analysten hatten dagegen kaum Veränderung zum Vorjahr erwartet. «Die Ergebnisse sind für Shell ganz klar enttäuschend», sagte der zum Jahresende scheidende Konzernchef Peter Voser. Er warnte davor, dass Nigeria selbst durch die Schwierigkeiten bei der Ölproduktion Einbussen von jährlich zwölf Milliarden Dollar drohen. Shell will inzwischen grössere Teile seines Geschäfts im Niger-Delta verkaufen.
Kampf um Platz zwei der Ölkonzerne
Voser führte neben den Problemen in Afrika auch höhere Kosten und negative Steuereffekte in Australien als Grund für die am Markt nicht erwarteten Einbussen von 700 Millionen Dollar an. Shell ringt mit dem US-Rivalen Chevron um Platz zwei nach Exxon der grössten Ölkonzerne. Der Branchenprimus sollte heute ebenfalls Geschäftszahlen vorlegen.
Shell-Aktien notierten in London rund vier Prozent im Minus.
(jev/reuters)