16 US-Banken und ihre Handlanger sollen ohne ausreichende Prüfung und mit falschen Dokumenten Eigenheime gepfändet haben. So sollen völlig überlastete Mitarbeiter die Zwangsvollstreckungen unterzeichnet haben, die von den konkreten Fällen gar keine Ahnung hatten.

Die Staatsanwälte brandmarkten dies bereits im Oktober in einer gemeinsamen Erklärung als "Robo-Signing", zu deutsch roboterhaftes Unterschreiben.

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Darunter finden sich die Wall-Street-Grössen JPMorgan Chase, Citigroup, Bank of America und Wells Fargo. Sie sollen die geprellten Hausbesitzer entschädigen und dafür sorgen, dass Pfändungen bei säumigen Schuldnern künftig sauber ablaufen.

Die Regulierer, darunter die Notenbank Fed, verhängten zwar vorerst keine Bussen, sondern machten lediglich Auflagen. Doch die Sache ist damit beileibe nicht ausgestanden.

"Die Fed ist der Ansicht, dass Geldstrafen in diesen Fällen angemessen sind und beabsichtigt auch, Geldstrafen zu verhängen", teilte die Notenbank am Mittwoch in Washington mit. Zudem schauen sich die Generalstaatsanwälte der 50 US-Bundesstaaten die zwielichtigen Praktiken der Finanzfirmen an.

Einzelfälle prüfen

"Unsere Massnahmen sind dazu gedacht zu kitten, was zerbrochen ist", sagte der Chef der ebenfalls beteiligten Bankenaufsicht OCC, John Walsh. Die Finanzfirmen müssen unter anderem mehr Mitarbeiter engagieren, damit genügend Zeit bleibt, die Einzelfälle zu prüfen.

Geplatzte Hypotheken sind ein Riesenproblem in den USA: Die Wirtschaftskrise und die damit einhergehende hohe Arbeitslosigkeit hatten die Zahl der säumigen Schuldner stark ansteigen lassen. Die Banken mussten dutzende Milliarden Dollar in den Wind schreiben.

Die einzige Chance für die Kreditgeber, zumindest einen Teil des Geldes wiederzusehen, waren die Pfändungen. Die Schaufenster der US-Makler hängen auch heute noch voll mit zwangsweise zu verkaufenden Häusern.

(laf/rcv/sda)