Der Ölpreisrutsch zwingt den finanziell angeschlagenen Energiekonzern Noreco zu radikalen Schritten. Das norwegische Unternehmen kündigte am Montag an, seine Schulden nicht bezahlen zu können und deshalb ausstehende Anleihen vollständig in Aktien umwandeln zu wollen. Nur so könne das Geschäft aufrecht erhalten werden.
Die Nachricht schockierte die Anleger: Die Aktie brach um mehr als 40 Prozent ein. Das Unternehmen fördert Öl vor Grossbritannien, Norwegen und Dänemark. Auch anhaltende Produktionsprobleme trugen Noreco zufolge zur aktuellen Schieflage bei. So bleibe das von Eon betriebene Nordsee-Ölfeld Huntington, das grösste Noreco-Projekt, länger ausser Betrieb als bisher erwartet.
Ende Jahr gehen die Barmittel aus
Noreco kündigte zudem an, dass der erst im Oktober zum Direktoriumsvorsitzenden gewählte Erik Henriksen sich von dem Posten zurückziehen wolle. Einzelheiten wurden nicht bekannt. Dem Unternehmen gehen nach eigenen Angaben zum Jahresende die Barmittel aus.
Die Finanzlage habe sich in zuletzt immer rasanter verschlechtert, weil der Ölpreis deutlich gesunken sei. Die Nordsee-Sorte Brent hat seit Juni über 40 Prozent an Wert verloren, was auch schon BP unter Zugzwang gesetzt hat: Der britische Konzern baut in allen Sparten Stellen ab.
(reuters/se)