Vor rund drei Wochen präsentierte der finanziell schwer angeschlagene Formel-1-Rennstall Sauber einen Deal mit russischen Investoren, der die Zukunft der Hinwiler sichern soll.
Wie Recherchen der «Welt» nun zeigen, sei der Kontrakt mit den Investmentpartnern, zu denen unter anderem das Nationale Institut für Luftfahrt und Technologie gehört, noch gar nicht unterschrieben. Entsprechend sind laut Bericht auch die kolportierten über 400 Millionen Euro noch nicht in der Schweiz angekommen.
Sauber und Kaltenborn in Russland
Peter Sauber sei deshalb vergangene Woche mit seiner Teamchefin Monisha Kaltenborn nach Moskau geflogen – «in der grossen Hoffnung, endlich den überlebenswichtigen Handel perfekt zu machen», heisst es. Denn: Ohne die Unterschrift von Staatspräsident Wladimir Putin laufe nichts – dessen Signum fehlt auf dem Papier.
Die Gläubiger werden zunehmend ungeduldig – allein die Ausstände gegenüber Ferrari sollen sich auf 18 Millionen Euro belaufen. Kürzlich habe der Hersteller der Sauber-Motoren laut Bericht ein Ultimatum gestellt, dass bis zum Beginn der gegenwärtigen Rennpause mindestens acht Millionen Euro auf dem Konto der Italiener eingehen sollten – sonst droht ein Lieferstopp.
«Bürokratische Hindernisse»
Laut «Welt» sei bisher noch keine Überweisung erfolgt – gut möglich also, dass Sauber beim nächsten Rennen im belgischen Spa am 25. August vor neue Probleme gestellt wird.
Teamchefin Kaltenborn wird mit der angeblichen Aussage zitiert, dass es bei der Verzögerung des Russen-Deals «nur noch um bürokratische Hindernisse und um komplexe Detailfragen» gehe, die zu klären seien.
(vst/muv)