Der Pharmakonzern Roche hat seinen Umsatz im ersten Semester 2015 um 3 Prozent auf 23,59 Milliarden Franken gesteigert. Zu konstanten Wechselkursen wuchs die Gruppe sogar um 6 Prozent und liegt damit am oberen Ende der anvisierten Bandbreite für das Gesamtjahr.

Der Kern-Betriebsgewinn verminderte sich in Franken gerechnet um 2 Prozent auf 9,24 Milliarden, zu konstanten Wechselkursen (kWk) resultierte hier ein Plus von 2 Prozent. Unter Ausklammerung des einmaligen Ertrags aus der Rückveräusserung der Franchiserechte an Filgrastim im Jahr 2014 stieg der Kernbetriebsgewinn zu konstanten Wechselkursen um 7 Prozent, und damit ebenfalls im Rahmen der Roche-Ziele.

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Gewinn sinkt

Der Konzerngewinn schliesslich nahm um 7 Prozent auf 5,25 Milliarden Franken ab. Dies als Folge des deutlich negativen Währungseffekts, des einmaligen Ertrags aus dem letztjährigen Verkauf von Filgrastim sowie der Aufwendungen im Rahmen kürzlich erfolgter Übernahmen, insbesondere von InterMune, begründet Roche den Rückgang in der Mitteilung am Donnerstag. Zu konstanten Wechselkursen blieb der Reingewinn stabil.

In der umsatzstärkeren Division Pharma legten die Verkäufe um 3 Prozent auf 18,35 Milliarden Franken zu (+5 Prozent kWk). Hierzu hätten vor allem die Medikamente gegen Krebs und Autoimmunkrankheiten beigetragen. Im Geschäftsbereich Diagnostics nahmen die Verkäufe um 2 Prozent auf 5,24 Milliarden zu (+7 Prozent zu kWk).

Glücklicher Schwan

«Wir hatten sowohl in Pharma wie auch Diagnostics in den ersten sechs Monaten starke Verkaufszuwächse», wird CEO Severin Schwan in der Mitteilung zitiert. Dazu beigetragen habe auch die sehr gute Marktaufnahme von Esbriet gegen idiopathische Lungenfibrose, so Schwan weiter. Grosse Fortschritte habe der Konzern zudem in der Krebsimmuntherapie gemacht mit derzeit über 40 Studien in der klinischen Entwicklung.

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat der Pharmakonzern die Erwartungen des Marktes übertroffen. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Konzernumsatz von 23,37 Milliarden Franken, einem Pharma-Umsatz von 18,23 Milliarden und Diagnostics-Verkäufen von 5,16 Milliarden gerechnet. Der Core-Ebit der Gruppe wurde auf 9,15 Milliarden veranschlagt.

Guidance bestätigt

Mit der Vorlage des Halbjahresabschlusses hat das Roche-Management den Ausblick für das Gesamtjahr erneut bestätigt. So wird auf Gruppenebene zu konstanten Wechselkursen weiterhin mit einem Verkaufszuwachs im tiefen bis mittleren einstelligen Bereich gerechnet. Das Wachstum des Kerngewinns je Titel soll zudem über dem Verkaufswachstum liegen. Bekräftigt wird zudem die Absicht, die Dividende auch für das Jahr 2015 in Schweizer Franken weiter zu erhöhen.

Die negativen Auswirkungen aus den Wechselkursverschiebungen veranschlagt Roche auf Basis der Wechselkursverhältnisse per Ende Juni auf 6 Prozentpunkte (PP) für den Umsatz und 8 Prozentpunkte für den Kern-Betriebsgewinn. Mit Vorlage der Erstquartalszahlen im April wurde der negative Einfluss auf den Umsatz noch mit 3 Prozentpunkten und auf den Kern-Betriebsgewinn mit 4 Prozentpunkten beziffert.

(awp/ise)