Der neue Corporate Governance-Kodex der Schweiz wird von Aktionärsvertretern scharf kritisiert. «Ich bedaure sehr, dass der neue Kodex so schwach ist. Economiesuisse hat hier eine Chance vergeben», urteilt  Ethos-Direktor Dominique Biedermann über das überarbeitete Regelwerk, das der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse unter dem Namen «Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance» am Montag vorstellte.

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Bei Thomas Minder stösst vor allem die Auswahl der drei verantwortlichen Rechtsprofessoren auf Ablehnung. «Die Autorenschaft der drei Professoren Böckli, Forstmoser und Hofstetter zeigt, wessen Kind das Papier ist. Es ist, als würden wir die schärfsten Raser der Schweiz die Revision der Strassenverkehrsverordnung legiferieren lassen – undenkbar», sagt der Initiant der Abzocker-Initiative.

Mehrfach gegen Aktionärsanliegen

Alle drei Professoren waren in der Vergangenheit mehrfach Aktionärsanliegen entgegengetreten. Besonders in der Kritik steht Professor Karl Hofstetter, der den Grundlagenbericht zu dem neuen Kodex verfasst hat und im Hauptberuf als General Counsel des Liftbausers Schindler amtet. 

«Gerade Karl Hofstetter als einer der Träger des Swiss Codes sollte sich bewusst sein, dass die Zeiten, in denen die Aktionäre ausgeschlossen werden, vorbei sein sollten», betont zRating-Chef Gregor Greber. Seine Firma bewertet jedes Jahr die 150 grössten Schweizer Unternehmen auf die Qualität ihrer Unternehmensführung. Schindler landete bei der letzten Erhebung auf Rang 148.

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