Der Tubenhersteller Obrist muss seine Betriebe definitiv schliessen. 213 Personen in Reinach BL und Bischofszell TG verlieren damit ihre Stelle. Im Konsultationsverfahren konnte kein realisierbarer Rettungsvorschlag gefunden werden.

Zwar hätten die Mitarbeitenden zahlreiche Vorschläge unterbreitet. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung seien jedoch zum Schluss gekommen, dass die Kostenstrukturen nicht rechtzeitig und im erforderlichen Ausmass angepasst werden könnten, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Obrist verhandelt weiterhin mit Mitbewerbern im In- und Ausland über einen Verkauf der Betriebe. Es sei noch nicht absehbar, bis wann eine definitive Vereinbarung vorliegen werde.

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Löhne und Renten vermutlich gesichert

Eine Lösung, die zur Rettung von Arbeitsplätzen beitragen könne, zeichne sich jedoch nicht ab. Aus diesem Grund habe der Verwaltungsrat entschieden, die beiden Betriebe in Reinach und Bischofszell auf Ende November 2013 zu schliessen.

Gemäss Obrist wird es sehr wahrscheinlich zu einer geordneten Liquidation innerhalb der nächsten Monate kommen. Das heisst, dass alle Verpflichtungen erfüllt werden. Die Löhne der Mitarbeitenden während der Kündigungsfrist, die Personalvorsorgeguthaben sowie die Zahlungen an die Rentner sind Obrist zufolge sichergestellt.

Zwei Drittel des Umsatzes wurden im Ausland erzielt

Die H. Obrist & Co. AG wurde im Jahr 1948 gegründet und spezialisierte sich auf die Herstellung von Aluminiumtuben und -kartuschen, etwa für die Lebensmittel- oder Pharmaindustrie. In den letzten Jahren setzte dem Unternehmen, das zwei Drittel seines Umsatzes im Ausland erzielt, der starke Schweizer Franken zu. 2011 kaufte Obrist die Bischofszeller Tubenfabrik tubi.ch AG, wovon man sich Synergieeffekte erhoffte. Diese blieben jedoch aus. Um Gegensteuer zu geben, wurden die beiden Produktionsbetriebe in Reinach und Bischofszell Anfang 2013 einer Reorganisation unterzogen, wobei ein erster Stellenabbau vorgenommen wurde.

Die Margenerosion konnte jedoch auch damit nicht gestoppt werden, weshalb es in der Folge zu einem grossen Mittelabfluss kam. Für Albert Obrist, Präsident des Verwaltungsrates und Besitzer der beiden Unternehmen, ist der Schliessungsentscheid sehr traurig: «Ich bedaure insbesondere, dass damit der Verlust von Arbeitsplätzen verbunden ist.»

(sda/moh/aho)