Die Erträge der grossen Schweizer Firmen haben im Jahr 2015 gelitten. Dies zeigt das neue Top-100-Firmen-Ranking der «Handelszeitung» über die umsatzstärksten Firmen der Schweiz. Sie erlitten im Schnitt eine Umsatzeinbusse von 3,9 Prozent. Ein Jahr zuvor waren die Umsätze durchschnittlich noch um 2,6 Prozent gestiegen. Verantwortlich für den Rückgang waren primär Preisschwankungen am Finanzmarkt.
Die Veränderungen waren besonders bei den grössten Firmen ausgeprägt: Bei den Rohstoff- und Mineralölhändlern, die aufgrund ihres Geschäftsmodells traditionell an der Spitze des Rankings stehen. So verzeichnete der Ölhändler Vitol einen Umsatzrückgang von 34 Prozent und verlor damit auch seinen Platz an der Spitze der Rangliste. Dort steht neu Glencore, die letztjährige Nummer zwei. Beim Bergbaukonzern mit Sitz in Baar ging der Umsatz nur um 22 Prozent zurück. Auf den Rängen drei und vier stehen wie bereits 2014 die Handelskonzerne Cargill und Trafigura. Der Nahrungsmittelmulti Nestlé rückte vom sechsten auf den fünften Platz vor.
«Globale Wirtschaft wächst»
Die Liste der grössten Unternehmen wird von der «Handelszeitung» seit 1968 alljährlich in Zusammenarbeit mit Bisnode D&B Schweiz veröffentlicht. Die jüngste Ausgabe zeigt, dass nicht nur Rohstoffhändler an Terrain verloren haben. Auch bei den übrigen Unternehmen gingen die Umsätze zurück, und zwar im Durchschnitt um 1,9 Prozent. Grössere Einbussen waren etwa bei Syngenta (–11 Prozent) und bei Novartis (–16 Prozent) zu verzeichnen. Die Rückgänge erklären sich mit der Aufwertung des Schweizer Frankens. Währungsbereinigt sind die Umsätze bei Syngenta gemäss firmeneigenen Angaben um 1 Prozent und bei Novartis um 5 Prozent gestiegen.
«Viele Firmen zeigten im Jahr 2015 ein ordentliches organisches Wachstum», kommentiert Daniel Häuselmann, Head Swiss Equities beim Vermögensverwalter GAM, die Ergebnisse. «Die Geschäfte liefen besser, als es auf den ersten Blick aussieht.» Beim aktuellen Stand der Dinge auf dem Devisenmarkt werde der Währungseffekt auf die Umsätze im laufenden Jahr etwa neutral ausfallen. Moderate Fortschritte seien zu erwarten. «Die globale Wirtschaft wächst zwar nicht so schnell, wie viele Beobachter sich dies erhoffen», sagt Häuselmann, «aber sie wächst.»