Seit über einem Jahr läuft der Streit um den Baustoffkonzern Sika: Die Gründerfamilie Burkard will den Konzern an den französischen Konkurrenten Saint-Gobain verkaufen, die Konzern-Führung liefert mit Unterstützung von Grossaktionären will Bill und Melinda Gates heftigen Widerstand gegen den Deal.

Beide Lager rechnen offensichtlich nicht mit einer raschen Lösung: Die Burkards haben ihre Vereinbarung mit Saint-Gobain bis zum 30. Juni 2017 verlängert, wie ihre Schenker-Winkler-Holding am Samstag bekanntgab – zudem besteht die Option auf eine weitere Verlängerung bis Ende 2018. Mit dem Deal wollen die Burkards ihr 16-Prozent-Aktienpaket für 2,75 Milliarden Franken an die Franzosen verkaufen.

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Neue Website

Gleichzeitig weibeln die Burkards auch kräftig um die Gunst der Öffentlichkeit: Letzte Woche lancierten sie eine neue Website, wo sie ihre Argumente für den Verkauf an Saint-Gobain präsentieren. Und laut dem «Blick» versuchte der Familien-Vertreter Urs Burkard vergangenen Mittwoch Bankanalysten vom Deal zu überzeugen.

Doch auch die Gegenseite gibt sich kampflustig: An der Generalversammlung vom 12. April wollen alle unabhängigen Verwaltungsräte wieder antreten, wie Sika heute bekanntgab. Zur Bedingung für ihre Kandidatur machen sie, dass Paul Hälg als Sika-Präsident bestätigt wird. Hälg und die unabhängigen Verwaltungsräte sind die Gegenspieler der Burkards in diesem Streit um den Baustoffkonzern.

Gerichtsverfahren im Gange

Zudem ruft Sika die Aktionäre dazu auf, den Verwaltungsratskandidaten der Burkards am 12. April abzulehnen: Für die Schenker-Winkler-Holding wird an der Generalversammlung Jacques Bischoff ins Rennen steigen.

Die Familie Burkard verkaufte im Dezember 2014 ihr Aktienpaket an Saint-Gobain. Seitdem liefern sich die Burkards einen Streit mit dem Management und dem Verwaltungsrat des Konzerns. Voraussichtlich wird ein Gericht entscheiden, ob Sika übernommen wird. Das wichtigste von mehreren Verfahren läuft derzeit im Kanton Zug.