Amgen, Shire und zuletzt Sanofi: Sie alle wollten Actelion. Das Rennen machte Johnson & Johnson (J&J). Die Amerikaner akzeptierten die Idee, dass Actelion-Mitbegründer Jean-Paul Clozel die Pipeline von Medikamenten-Kandidaten in eine neue Gesellschaft überführt und als CEO entwickelt. Dies war offenbar keine grosse Konzession: «Johnson & Johnson war nie ernsthaft an diesen Wirkstoffen interessiert», sagen mehrere Quellen.

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So wies Actelion zwei Offerten der Amerikaner vom September und Oktober zurück, eben weil diese Gebote die Produktkandidaten im frühen Entwicklungsstadium unterbewertet hätten, wie im Prospekt zu lesen ist. Demnach war es Actelion-Präsident Jean-Pierre Garnier, der im November die Abspaltung vorschlug, um die Bewertungslücke zu schliessen.

Dinner bei Clozel zu Hause

Im Januar 2016 sprachen der J&J-Pharmachef Joaquin Duato und sein Forschungsleiter Paul Stoffels Actelion-Chef Clozel an der J.P. Morgan Healthcare Conference in San Francisco auf einen möglichen Deal an. Bereits im November standen Eckpunkte des Deals. Das Klima unter den Fusionspartnern war so gut, dass das Ehepaar Clozel die J&J-Manager Stoffels und Duato bei sich zu Hause zum Diner empfing.

Am 23. November brachte dann die Agentur Bloomberg die Meldung, dass J&J nach Actelion greife. Unklar ist, wo das Leck lag. Das rief Sanofi auf den Plan – doch die Franzosen vermasselten es. Die Actelion-Führung nahm die Gespräche mit J&J wieder auf. Die Amerikaner legten nach und bieten nun umgerechnet 280 Franken je Aktie und damit eine satte Prämie.

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Holger Alich
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