Peter Spuhler, Zugunternehmer aus Bussnang TG, gehört nicht in die Gorilla-Liga der Industrie. In der obersten Gewichtsklasse kämpfen CRRC, Siemens, Bombardier oder Hitachi. Er ist ein Mittelgewichtler, der mit seinen Zügen auf Spitzen-Knowhow und Exklusivität setzt.

Diesen Ansatz pflegt er auch im Verwaltungsrat. Spuhler hat das Aufsichtsgremium seit Jahren mit Topleuten aus Industrie und Politik besetzt. Dazu gehören Christoph Franz, langjähriger Chef von Lufthansa und aktuell Präsident von Roche. Oder Fred Kindle, ehemaliger Chef von ABB und Sulzer, heute Verwaltungsrat beim Techriesen Schneider Electric. Oder Friedrich Merz, Spitzenpolitiker und liberales Gewissen der CDU in Berlin. Oder es gehörte (der kürzlich verstorbene) Werner Müller dazu, früherer Wirtschaftsminister von Deutschland. Es sind dies alles vielfach erprobte Kräfte, die bestens vernetzt sind und international agieren.

Nun soll in diesem Triple-A-Gremium auch Doris Leuthard mittun. Das passt. Als ehemalige Infrastrukturministerin der Schweiz kennt sie das Bahngeschäft aus dem Effeff. Aber nicht nur. Leuthard ist überaus technologieafin. Bei IoT, Blockchain oder Ether versteht sie nicht nur Bahnhof, sondern kennt die Details. Dies ist ein Gewinn für Peter Spuhlers Stadler Rail, denn der Zugsverkehr wird immer stärker automatisiert. Züge werden schon bald autonom durch die Städte fahren und durch hochkomplexe Sicherheitssystemen (Stichwort European Train Control System) oder IoT gesteuert.

Doris Leuthard bringt wichtiges Know-how ins exklusive Gremium mit. Und natürlich ihre globalen Kontakte in oberste Regierungskreise. Im Zeitalter von Protektionismus und Handelsstreit ist dies ein Asset, der sogar noch an Wert gewinnen könnte.

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