Für das Städte-Ranking der BILANZ wurden die 143 Schweizer Gemeinden mit mehr als 10'000 Einwohnern einem umfangreichen Vergleich über elf Kategorien unterzogen. Während sich auf den Spitzenpositionen kaum Verschiebungen ergaben (Zürich siegte erneut vor Zug und Bern), gab es einen grossen Aufsteiger. Das lange als urbaner Problemfall verunglimpfte Biel hat sich um 20 Ränge gesteigert und belegt nun den 35. Rang.

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Neben den Siegern und Aufsteigern gibt es aber natürlich auch jene Städte, die enttäuschend abschnitten. Mendrisio ist ein solcher Fall: mit einem Verlust von 23 Plätzen stärkster Absteiger des Jahres. Das gute Abschneiden im Thema Arbeitsmarkt wurde von Minuspositionen in den Bereichen Bildung und Mobilität verhagelt.

Val-de-Travers: Optimismus trotz roter Laterne

Einmal mehr am Schluss der Liste findet sich das neuenburgische Val-de-Travers. Unter anderem auch deshalb, weil man punkto Mobilität und Bildung sehr schwach eingestuft ist: «Die Jungen müssen die Region wegen der Berufsbildung meistens verlassen, wir können nicht die nötigen Ausbildungsplätze bieten», sagt Frédéric Mairy, verantwortlicher Stadtrat für Wirtschaft, Finanzen und soziale Integration.

Etwas besser sieht es seit kurzem an der Jobfront aus: Uhren- und Schmuckhersteller Cartier hat im vergangenen Juli einen neuen Produktionsstandort in Betrieb genommen, der rund 150 Stellen bietet. Auch Chopard investiert in Val-de-Travers. Mairy macht sich und den Seinen Mut: «Die Region ist interessant, liegt mitten in der Natur, und die Mieten sind, verglichen mit den Gemeinden am Neuenburgersee, attraktiv.»

Lausanne ist die unsicherste Stadt

Neu wurde im Ranking beim Thema «Gesundheit und Sicherheit» auch die polizeiliche Kriminalstatistik mit der Anzahl Straftaten pro tausend Einwohner berücksichtigt. Lausanne liegt hier mit 208,9 Straftaten pro 1000 Einwohner auf dem letzten Platz. Im Gesamtranking schaffte es Lausanne trotzdem weit nach vorne (Rang 10). Und Bern, welches laut Kriminalstatistik die viertkriminellste Stadt der Schweiz ist, landete in der Endabrechnung sogar auf dem Podest.

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Andreas Güntert
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