Der traditionsreiche Antwerpener Diamantenhandel wird von einem Steuerskandal erschüttert. Wie belgische Medien am Montag übereinstimmend berichteten, ist der belgische Fiskus auf der Spur von etwa 700 Millionen Euro Schwarzgeld.

Das Geld soll vor allem von Diamantenhändlern der belgischen Hafenmetropole auf Schweizer Konten geschafft worden sein. Die Branchenvertretung Antwerp World Diamond Center (AWDC) reagierte laut der Nachrichtenagentur Belga am Sonntag auf die Vorwürfe.

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Das AWDC beklagte, das Ermittlungsgeheimnis sei verletzt worden. Es gebe eine gestohlene Liste mit den Namen von Privatpersonen und Konten im Ausland. Die Diamantenhändler hätten seit Jahresbeginn keinen Zugang zu der Ermittlungsakte.

Die Wirtschaftszeitung «De Tijd» hatte zuvor über die Nachforschungen der Steuerbehörden berichtet. Nach Informationen des Blattes stehen die Namen von rund 800 Belgiern auf der Liste.

Die Behörden äusserten sich zunächst nicht zu dem Fall. Antwerpen ist weltweit einer der führenden Umschlagplätze für Diamanten. Laut belgischen Medien gab es in den zurückliegenden 15 Jahren immer wieder Steueraffären in der Branche.

(laf/vst/sda)