Der eigene Webauftritt ist das virtuelle Aushängeschild eines jeden Unternehmens. Die Swisscom hat dies offenbar verinnerlicht, denn: Der Telekomkonzern hat in puncto Online-Kommunikation nicht nur den besten Webauftritt der Schweiz, er hat sich von den grössten Schweizer Unternehmen diesbezüglich auch am meisten verbessert.

Zu diesem Ergebnis kommt ein Ranking, das vom italienischen Beratungsunternehmen Lundquist in Zusammenarbeit mit Comprend durchgeführt wurde. Im Rahmen der Studie wurden die Webauftritte von 47 börsennotierten Schweizer Firmen analysiert. Im Mittelpunkt stand die Frage, inwiefern die Online-Kommunikation den wachsenden Bedürfnissen und Erwartungen der Stakeholder gerecht wird und transparent die Informationen liefert, die als wichtig erachtet werden. Basis hierfür bildeten Umfragen unter Investoren, Journalisten und Arbeitssuchenden.

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Finanzberichterstattung erhält Bestnoten

Die Swisscom erreichte insgesamt 69,6 Punkte von 100 möglichen – der Spitzenwert in der Schweiz. Damit verbesserte sich der Telekomriese gegenüber 2014 um 18,1 Punkte und kletterte von Platz acht auf die Pole Position. Der Grund: Die Webseite wurde in allen Bereichen aufgewertet. Doch vor allem die Finanzberichterstattung erntet Bestnoten.

Vorjahressieger Credit Suisse rutschte dieses Jahr auf Rang sechs ab. Ursächlich hierfür ist weniger eine nachlassende Onlineperformance der Grossbank, sondern vielmehr der verstärkte Wettbewerb, heisst es. So haben laut Studie einige Unternehmen ihre digitale Kommunikation deutlich verbessern können.

Auf Platz zwei mit 67,6 Punkten landet – wie auch schon im Vorjahr – der Technologiekonzern ABB, der bezüglich seiner «Investor Relations» die Höchstpunktzahl bekam. Ähnlich wie Baustoffkonzern Sika, der überdies für seinen Karriere-Bereich von den Studienautoren gelobt wird. 2015 schafft es Sika damit auf Platz drei (Vorjahr: Platz 6).

Online-Kommunikation wird stetig verbessert

Insgesamt bescheinigt die Studie zwar nur 36 Prozent der Schweizer Unternehmen einen «guten» Webauftritt, der den Kapitalanforderungen gerecht wird. Der Grenzwert hierfür liegt bei 50 Punkten. Doch der Vergleich mit 2013 (16 Prozent) und 2014 (22 Prozent) zeigt, dass immer mehr Schweizer Firmen ein grösseres Augenmerk auf die Online-Kommunikation gegenüber Investoren und anderen Anspruchsgruppen legen.

Zudem erhielten die 47 untersuchten Schweizer Konzerne im Schnitt 44,6 von 100 möglichen Punkten. Das sind 3,2 Punkte mehr als im Vorjahr und sogar 2,7 Punkte mehr als der europäische Durchschnitt. Die 500 grössten europäischen Konzerne konnten ihren Bewertungsschnitt zwar auch um 2,8 steigern, kommen jedoch nur auf durchschnittlich 41,9 Punkte.

Vor allem im Karrierebereich attestiert das Ranking den Schweizer Unternehmen einen sehr guten Online-Auftritt. So finden Arbeitssuchende bei hiesigen Firmen oftmals einen übersichtlichen und einladenden Bereich. Überhaupt: Im Vergleich zu Resteuropa veröffentlichen 20 Prozent mehr Schweizer Unternehmen ihre offenen Stellen online.

Nicht in der europäischen Top 10 vertreten

Nichtsdestotrotz hinken die Schweizer im europäischen Vergleich hinterher: Unter den zehn besten europäischen Webseiten ist kein Schweizer Titel, in die Top 50 schafften es lediglich sieben. Den Grund sehen die Studienautoren unter anderem darin, dass viele Schweizer Firmen in Bezug auf ihre Schuldtitel und Dividenden sowie ihren Ansatz zum Risikomanagement ungenügend digital kommunizieren. So informieren weniger als ein Fünftel der Firmen auf ihrer Webseite über Schulden, Risikomanagement und Marktpositionierung. Nur 21 Prozent  präsentieren ihre Finanzziele.

Ausbaufähig ist in der Schweiz auch der Gebrauch von Social Media: Noch nicht einmal die Hälfte der Unternehmen haben einen Twitter-Account und lediglich 15 Prozent verweisen online auf ihre Social-Media-Kanäle.

Die vollständige Studie inklusive Rangliste finden Sie hier.