Elon Musk setzt als Unternehmer auf den technologischen Fortschritt. Der gebürtige Südafrikaner hat mit Tesla einen der führenden Elektroautohersteller geschaffen. Mit seinem Raumfahrtsunternehmen SpaceX will er Menschen zum Mars transportieren – und auch bei der futuristischen Untergrundbahn Hyperloop hatte Musk seine Hände im Spiel.

Bemerkenswert ist deshalb Musks kritische Haltung zur Künstlichen Intelligenz (KI): Denn der Tesla-Chef hält die technologischen Fortschritte in dem Bereich für äusserst gefährlich. Seit Jahren schon warnt Musk vor den möglichen Auswirkungen, welche intelligente Maschinen haben können. Jetzt hat er sich mit seiner Warnung direkt an die Politik gewandt, am Wochenende sprach er vor US-amerikanischen Governeuren.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

«Die Leute werden extrem besorgt sein»

Der Unternehmer rief die Politiker zum Handeln auf. Musk möchte, dass der US-Staat eine Behörde schafft, um die Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz zu regulieren. «Zurzeit hat der Staat überhaupt keinen Einblick», zitierte das «Wall Street Journal» Musk. «Sobald das Bewusstsein da ist, werden die Leute extrem besorgt sein, und das sollten sie auch.»

Musks Warnung vor den Fortschritten in der Künstlichen Intelligenz kommt in seinem Umfeld nicht nur gut an. So hat etwa Google-Mitgründer Larry Page – ein Freund Musks – weniger Angst vor intelligenten Maschinen. Laut dem Magazin «Vanity Fair» leidet darunter die Freundschaft der beiden Männer.

Offener Brief zahlreicher Prominenten

Dennoch ist Musk mit seiner Skepsis nicht allein. So warnten rund 2000 Wissenschaftler, Unternehmer und Technikexperten vor zwei Jahren vor den Risiken der Künstlichen Intelligenz. In dem offenen Brief betonten sie vor allem die Gefahr, dass Roboter für die Kriegsführung missbraucht werden. Zu den bekannten Unterzeichnern gehören neben Musk auch Apple-Mitgründer Steve Wozniak oder der Physiker Stephen Hawkings.

Andere Prominente warnen vor den Folgen, welche intelligente Maschinen für die Gesellschaft haben. Roboter könnten schon bald zahlreiche Jobs zum Verschwinden bringen, glaubt beispielsweise Bill Gates. Der Microsoft-Gründer fordert deshalb, eine Steuer auf Robotern einzuführen. Die Einnahmen daraus möchte er dazu verwenden, die wachsende ökonomische Ungleichheit zu bekämpfen. Mit ABB-Chef Ulrich Spiesshofer stellte sich übrigens ein prominenter Schweizer Wirtschaftsführer gegen Gates' Idee.

Musk investiert selber in AI

Elon Musk hat trotz seiner skeptischen Haltung keine Berührungsängste vor der Künstlichen Intelligenz: Er hat mit Partnern die Forschungsorganisation «OpenAI» gegründet, welche sichere Anwendungen für die Künstliche Intelligenz entwickelt. Und auch vor Investitionen in die AI schreckt Musk nicht zurück: Er gehört zu den Geldgebern von Vicarious, einem Unternehmen, welches Teile des menschlichen Gehirns in Form eines Computers nachbauen will – zu den Investoren gehören auch die Schweizer ABB oder Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.

In der Roboterforschung sind die Schweizer Hochschulen führend: