Während sich die Gewerkschaften auf den Taxi-Dienst Uber einschiessen, greift die Uberisierung in andere Branchen über. Seit Juli rekrutierte das Zürcher Startup Notime bereits 85 Kuriere, berichtet die «Schweiz am Sonntag».

Wie Uber setzt Notime auf unabhängige Partner: Freelancer. «Du musst dich nicht mit uns verheiraten», heisst es in einem Film, der sich an potenzielle neue Partner richtet. Zwischen den Kurieren und Notime besteht kein klassischer Arbeitsvertrag. Notime-Gründer Philipp Antoni begründet diese Art von Anstellung mit «Flexibilität» sowohl für sein Unternehmen als auch für die «Partner». Das heisst für die Kuriere: Unfallversicherung und Altersvorsorge müssen sie selbst organisieren.

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«Scheinselbstständigkeit»

Bei der Gewerkschaft Syndicom beobachtet man die Entwicklung kritisch. «Es darf nicht sein, dass sich das Uber-Prinzip nun auch in der Kurierbranche durchsetzt», sagt Daniel Münger, Zentralsekretär Logistik. Er spricht gegenüber der «Schweiz am Sonntag» von Scheinselbstständigkeit. «Kuriere, die von einer Firma wie Notime vermittelt werden, sind nicht wirklich selbstständig. Dass sich die Firma bei Versicherung und Altersvorsorge aus der Verantwortung stiehlt, geht nicht.»

(chb)