Die Grossbank UBS hat im dritten Quartal 2011 wie bereits vor einigen Wochen angekündigt einen Gewinn erwirtschaftet. Der Reingewinn fiel mit 1,018 Milliarden Franken ähnlich aus wie im Vorquartal (1,015 Milliarden Franken) aber deutlich tiefer als im entsprechenden Vorjahresquartal (1,664 Milliarden Franken). Das verwässerte Ergebnis pro Aktie erreichte 0,27 Franken.

Beim Vorsteuergewinn, für die Märkte eine wichtige Kennzahl zur Einschätzung der Leistung der Bank, zeigen sich die Spuren des turbulenten Quartals aber deutlicher: Im Vergleich zum zweiten Quartal 2011 sank das Ergebnis von 1,654 Milliarden auf 980 Millionen Franken.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Der in London verursachte Handelsverlust, der zum Rücktritt von Konzernchef Oswald Grübel geführt hatte, kostete die Bank im dritten Quartal 1,849 Milliarden Franken.

Mit Neubewertung eigener Obligationen und dem Verkauf von Anlagen für 722 Millionen Franken glich die Bank den Verlust aber mehr als aus. Allerdings muss die Bank noch Kosten von 387 Millionen Franken schultern, die für den im Juli angekündigten Stellenabbau anfallen.

Investment Bank mit riesigem Verlust

Beim Vorsteuergewinn von 980 Millionen fielen 1,571 Milliarden auf den Bereich Wealth Management & Swiss Bank, während die Investment Bank einen riesigen Verlust von 650 Millionen Franken erlitt. Das Wealth Management Americas erzielte einen Gewinn von 139 Millionen Franken, das Global Asset Management einen solchen von 79 Millionen Franken.

Die Performance im dritten Quartal widerspiegelt laut UBS folgende Faktoren: Erstens eine deutlich gestiegene Marktvolatilität, zweitens drastische Korrekturen der globalen Marktindizes und drittens signifikante Währungsschwankungen, welche die Profitabilität insgesamt negativ beeinflusst hätten.

Kostensenkungsprogramm auf Kurs

Die gesamten Erträge des Konzerns beliefen sich auf 6,41 Milliarden Franken (-11 Prozent zum Vorquartal), die Aufwände auf 5,43 (-2 Prozent). Der Ertragsrückgang reflektiere die schwierigen Marktbedingungen. Das Kostensenkungsprogramm über 2 Milliarden Franken sei auf Kurs, heisst es. Insgesamt seien im Berichtsquartal Restrukturierungskosten von 387 Millionen Franken verbucht worden.

Der Bank flossen im dritten Jahresviertel insgesamt Kundengelder im Umfang von netto 4,9 Milliarden Franken zu verglichen mit +8,7 Milliarden Franken im Vorquartal. Dabei generierte das Wealth Management 7,8 Milliarden Franken. Die verwalteten Vermögen lagen Ende Quartal bei 2'025 Milliarden Franken, nach 2'069 Milliarden per Mitte Jahr.

Ergebnisse liegen über den Schätzungen der Analysten

Die von der UBS vorgelegten Resultate lagen über den Schätzungen. Im Durchschnitt hatten Analysten (AWP-Konsens) einen Reingewinn von 252 Millionen und einen Vorsteuergewinn von 308 Millionen Franken für das dritte Quartal prognostiziert. Beim Nettoneugeld hatten die Experten einen Zufluss von 5,7 Milliarden Franken prognostiziert.

«Ich bin für die Zukunft unseres Geschäfts sehr zuversichtlich», sagte CEO Sergio Ermotti in einer Medienmitteilung. Die Umsetzung der kundenorientierten Strategie der Investment Bank werde die Komplexität des Geschäfts verringern, die Kapitaleffizienz verbessern und sicherstellen, dass das Institut für die Aktionäre nachhaltigere Erträge erziele.

(rcv/tno/awp)