3,4 Milliarden Euro will der deutsche Autobauer Volkswagen bis 2016 in seine brasilianischen Werke investieren. «Damit haben wir die Weichen für ein nachhaltiges Wachstum in Brasilien gesetzt», betonte VW-Chef Martin Winterkorn in São Paulo, wo er am Montagabend als fünfter Deutscher mit dem Titel «Deutsch-Brasilianische Persönlichkeit des Jahres» ausgezeichnet wurde. Brasilien sei einer der wichtigsten Zukunftsmärkte des Volkswagen Konzerns.

«Wir sind hier seit über 50 Jahren als Motor der brasilianischen Automobilindustrie fest verwurzelt», sagte Winterkorn. Der Wolfsburger Autobauer betreibt in Brasilien vier Werke. Volkswagen do Brasil beschäftigt rund 23 000 Mitarbeiter und ist damit einer der grössten Arbeitgeber der südamerikanischen Automobilbranche. Täglich fliessen dort rund 3500 Fahrzeuge mit 21 Modellen vom Band.

«Für mich ist es selbstverständlich eine grosse Auszeichnung. Aber ich verstehe sie nicht nur als persönliche Auszeichnung, sie geht stellvertretend an alle unsere Mitarbeiter», sagte Winterkorn bei der Preisverleihung vor rund 1000 geladenen Gästen.

Mit der Ehrung würdigt die deutsch-brasilianische Unternehmerschaft seit 2006 jedes Jahr jeweils eine Persönlichkeit aus beiden Ländern für ihren persönlichen Beitrag zur Förderung der bilateralen Beziehungen. Auf brasilianischer Seite freuen durfte sich der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Sérgio Cabral Filho.

2015 fünf Millionen Fahrzeuge jährlich

Niedersachsen und Brasilianer seien ein echtes Dreamteam, betonte Winterkorn. «Spätestens im kommenden Jahr feiern wir 20 Millionen Volkswagen «Made in Brasil»». Wegen der erfahrenen Beständigkeit werde das hiesige Engagement Stück für Stück ausgebaut. «Wir bauen hier in Brasilien für die Menschen in Brasilien.» Bis 2015 könnten hier pro Jahr bis zu fünf Millionen Fahrzeuge verkauft werden.

Für Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister hat Winterkorn den Preis auch wegen seiner «zukunftsweisenden Initiativen» für Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz verdient. «VW ist der erste Automobilhersteller in Brasilien, der in die Erzeugung von regenerativer, sauberer Energie investiert», sagte der CDU-Politiker. VW do Brasil habe 120 Millionen Euro in den Bau von zwei Wasserkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 48,2 Megawatt gesteckt, um künftig 40 Prozent des Strombedarfs mit Wasserkraft decken zu können.

Für Winterkorn, seit 2007 an der Spitze von VW, ist dies nicht die erste Auszeichnung. 2003 wurde ihm der Titel eines Honorarprofessors der Universität Budapest verliehen. 2004 folgte eine Honorarprofessor an der Technischen Universität Dresden. Am 18. Juli 2007 erhielt er zudem den Ehrenprofessortitel der Tongji-Universität in Shanghai, zu der Volkswagen seit Jahren enge wissenschaftliche Kontakte unterhält. Seit Mai 2011 darf Winterkorn auch den Ehrendoktortitel (Dr.-Ing. E. h.) der Technischen Universität Chemnitz führen.
(rcv/sda)

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