Sika hat seine Rekordjagd bei Gewinn und Umsatz 2018 fortgesetzt. Trotz Widrigkeiten wie höheren Rohstoffpreisen und hohen Kosten für die Beendigung des Übernahmedisputs stieg der Umsatz um 13,4 Prozent auf 7,09 Milliarden Franken und der Reingewinn um 5,9 Prozent auf 687,1 Millionen.

Überhaupt: Über 100 Prozent hat die Sika-Aktie in den letzten drei Jahren zugelegt. Im jüngsten Ausverkauf geriet die Hausse aber ins Stottern. Jetzt rechnet der US-Vermögensverwalter Morgan Stanley mit wachsenden Problemen für Sika und dessen CEO Paul Schuler. In einer umfassenden Studie raten die Analysten zum Verkauf.

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Befürchtet wird, dass für den Hersteller von Spezialchemie konjunktureller Gegenwind aufzieht. Morgan Stanley prognostiziert, dass die Aktivitäten im Baugewerbe im laufenden und im kommenden Jahr weltweit nachlassen. 80 Prozent der Umsätze werden mit der Bauindustrie erzielt. Für den Konzern aus Baar wird sich die verlangsamte Dynamik entsprechend negativ auswirken.

Ein Gutteil der restlichen Erlöse entfällt auf die Autoindustrie. Auch hier steht es mit der Lage laut der Wall-Street-Firma nicht mehr zum Besten. In zahlreichen Schlüsselmärkten bremse sich die Nachfrage nach Autos «merklich ein».

Fallende Kurse bei der Konkurrenz

Mit solchen Problemen ist Sika nicht alleine. Bei der börsenkotierten Konkurrenz führte der aufziehende Gegenwind im Unterschied zu Sika bereits zu deutlich fallenden Kursen. Die Sika-Papiere werden im Branchenvergleich daher mit einer sogenannten Prämie gehandelt. Laut Analysten wird sich diese aber nach und nach auflösen.

Am 8. Januar verkündete Sika die zu 100 Prozent über Fremdkapital finanzierte Akquisition von Parex, was auf die Margen drücken dürfte. Jeder der 4600 Parex-Mitarbeiter steht für 260 000 Franken Umsatz – bei Sika liegt die Zahl mit 360 000 deutlich höher. Zudem könnte die höhere Verschuldung laut Morgan Stanley künftigen Zukäufen im Weg stehen.

Erich Gerbl
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