Der Schweizer Wirtschaftssender CNN Money Switzerland gehört zu einem Fünftel der Familie Sikder aus Bangladesh. Die Brüder Rick und Ron Haque Sikder sitzen im Verwaltungsrat der Business-TV-Station mit Sitz in Lausanne. Nun steht einer der beiden CNN-Verwaltungsräte im Fokus einer polizeilichen Ermittlung: Ron Haque Sikder soll gemäss lokalen Medienberichten Anfang Mai in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeshs, zwei Banker misshandelt haben – und versucht haben, sie zu erschiessen.

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Die beiden hochrangigen Finanzleute der Exim Bank seien gegen ihren Willen von Sikder an dessen Firmensitz («Sikder House») festhalten worden und gezwungen worden, ein leeres Blatt Papier zu unterschreiben. Dies nachdem die Banker sich geweigert hätten, Sikders Liegenschaft überzubewerten, um so einen neuen Kredit zu besichern. Die Berichte berufen sich unter anderem auf einen Offizier der Dhaka Metropolitan Police.

Nach Stunden wurden die beiden Banker wieder freigelassen. Einige Tage später erstattete die Exim Bank Anzeige gegen Sikder. Die polizeilischen Ermittlungen laufen. Sikders Range Rover wurde beschlagnahmt. 

Per Luftambulanz nach Thailand

Inzwischen soll sich Ron Haque Sikder ausser Landes gebracht haben. Zusammen mit seinem Bruder Dipu soll Sikder mit einer Luftambulanz-Maschine, die dem Familienkonglomerat gehört, nach Thailand ausgeflogen sein. Der Flug soll von den Behörden bewilligt worden sein – trotz grundsätzlich Corona-bedingtem Reisestopp.  

Angesprochen auf die Ereignisse rund den CNN-Money-Miteigner und Verwaltungsrat schreibt Christoph Rasch, CEO des Schweizer Business-Senders, auf Anfrage: «Jede Medienberichterstattung bezüglich des Privatlebens eines unserer Vorstandsmitglieder oder eines Minderheitsaktionärs betrifft nicht unser Unternehmen, CNNMoney Switzerland SA.» Sollte einer dieser Medienvorwürfe in Zukunft von einem Gericht bestätigt werden, wird das Unternehmen entsprechende Massnahmen ergreifen, so Rasch

Die nationalen Medien in Bangladesh bringen auch Geldwäsche-Vorwürfe gegen die CNN-Money-Miteigner, die Familie Sidkder, auf. Gemäss der Wirtschaftszeitung «The Business Standard» soll die National Bank, die der Vater von Ron Sikder präsidiert, in einen Kreditfall verwickelt sein, den die dortige Finanzmarktaufsicht untersucht.