Der Zürcher Kantonalbank (ZKB) werden Geschäfte mit Kunden in Amerika zu heikel. Nach den Wertschriftendepotkunden setzt die ZKB nun auch jene Kunden mit Wohnsitz in den USA vor die Türe, die nur ein Konto bei der Zürcher Staatsbank haben.
Dazu hat die Bank allen Kunden in den USA Ende Dezember in einem Brief geschrieben, dass sie künftig keine Dienstleistungen mehr erbringen wolle. Deshalb kündige sie sämtliche bestehenden Geschäftsbeziehungen. Die ZKB räumt den Kunden 60 Tage ein, um ein neues Finanzinstitut anzugeben, auf das die bei der ZKB liegenden Vermögenswerte verschoben werden könnten.
Durch den Druck der USA auf ausländische Banken wären die Risiken, das Geschäft fortzuführen, viel zu gross, sagte ZKB-Sprecher Urs Ackermann auf Anfrage zu einem entsprechenden Artikel des «Tages-Anzeigers»: «Wieviele Kunden betroffen sind, sagen wir nicht.» Darunter seien aber viele Auswanderer aus der Schweiz, die noch Verbindungen zur alten Heimat hätten.
Im Visier der US-Justiz
Bereits Mitte 2009 hatte die ZKB den Kunden aus den USA die Wertschriftendepots gekündigt. Damals hatte sich die Bank zur Weissgeldstrategie bekannt.
Derzeit ist die ZKB ebenso wie zehn andere Schweizer Banken im Visier der US-Justiz, die Jagd auf Steuersünder macht. Die US-Behörden fordern die Auslieferung von Daten durch die Schweizer Banken.
Die ZKB sei aufgerufen, statistisches Material zu liefern. Dabei gehe es nicht um Kundendaten, sondern um Erklärungen zum Geschäftsmodell über den Umgang mit US-Kunden und Ergänzungen dazu, sagte Ackermann.
(rcv/sda)