In der Schweiz essen die Menschen zu viel Fleisch, aber zu wenig Milchprodukte. Die neusten Ergebnisse der ersten Nationalen Ernährungserhebung menuCH zeigen zudem, dass sich sieben von zehn Befragten am Mittag auswärts verpflegen.

Schweizerinnen und Schweizer konsumieren durchschnittlich 780 Gramm Fleisch und Wurstwaren pro Woche, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Donnerstag bekannt gab. Empfohlen wären lediglich 240 Gramm.

Männer sind Fleischesser

Insbesondere die Männer sind Fleischesser. Sie konsumieren 980 Gramm Fleisch, während es bei den Frauen lediglich 570 Gramm sind. Süsses und Salziges, Fette wie Butter, Margarine und Rahm sowie fettreiche Saucen werden vier Mal so viel konsumiert wie empfohlen.

Bei anderen Lebensmitteln konsumieren Schweizerinnen und Schweizer dagegen eher zu wenig. Der durchschnittliche Konsum von pflanzlichen Ölen und Nüssen beispielsweise entspricht der Hälfte der empfohlenen Menge. Bei Milch und Milchprodukten nimmt die Schweizer Bevölkerung täglich nur zwei anstatt drei Portionen zu sich. Weiter zeigt sich in der Untersuchung, dass die Befragten im Durchschnitt etwa 1,7 Liter Wasser, Kaffee und Tee pro Tag trinken. Empfohlen sind ein bis zwei Liter, wie das BLV weiter schreibt.

Auswärts essen liegt im Trend

Die Ernährungserhebung gibt auch Aufschluss über das Essverhalten. So gab knapp die Hälfte der Befragten an, regelmässig Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine und Mineralstoffe zu sich zu nehmen. 71 Prozent verpflegen sich am Mittag auswärts, 35 Prozent der Befragten kochen nie ein Mittagessen.

Abends stehen dabei gemäss BLV mehr Leute am Herd: Nur knapp jede fünfte Person kocht nie Abendessen. Dabei zeigen sich grosse Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Während 35 Prozent der 65- bis 75-Jährigen am Abend nie eine warme Mahlzeit zubereiten, sind es bei den 18- bis 34-Jährigen 15 Prozent. Fürs Kochen werden durchschnittlich 38 Minuten pro Mahlzeit aufgewendet.

2000 Personen befragt

Die mit der Erhebung gewonnenen Erkenntnisse sollen in die Entwicklung der Schweizer Ernährungsstrategie 2017 bis 2024 einfliessen. Damit können laut BLV Massnahmen definiert werden, um die Ernährungsgewohnheiten der Schweizer Bevölkerung weiter zu verbessern.

Für menuCH wurden rund 2000 Erwachsene aus der ganzen Schweiz zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Die Untersuchung wurde vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Lausanne im Auftrag des BLV und des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) durchgeführt. Im November 2016 sind bereits Ergebnisse zum Body Mass Index und zum Früchte- und Gemüsekonsum veröffentlicht worden.

(sda/ise/mbü)

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