Weil sie Flüchtlinge getreten hat, ist eine ungarische Kamerafrau entlassen worden. Von der Kamerafrau waren Aufnahmen aufgetaucht, wie sie einem Flüchtling mit Kind auf dem Arm ein Bein stellt. Bei einem anderen Vorfall versetzt sie einem Flüchtlingskind einen Tritt.

Die Bilder wurden von dem Internet-Fernsehsender N1TV verbreitet, der der rechtsextremen ungarischen Partei Jobbik nahe steht. N1TV-Chefredakteur Szabolcs Kisberk begründete auf der Facebook-Seite des Senders die Entlassung.

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Für Sender ist Thema «abgeschlossen»

«Eine N1TV-Kollegen hat sich heute an einem Sammelpunkt (für Flüchtlinge) in Röszke inakzeptabel verhalten», schrieb er. Der Arbeitsvertrag mit der Kamerafrau sei daher mit sofortiger Wirkung beendet worden. Der Sender betrachte die Angelegenheit damit als «abgeschlossen».

Die Aufnahmen waren entstanden, als am Dienstag hunderte wartende Flüchtlinge eine Polizeiabsperrung durchbrachen. Seit Jahresbeginn sind schon mehr als 165'000 Flüchtlinge nach Ungarn gekommen. Die meisten von ihnen wollen nach Deutschland oder Österreich weiter.

Stundenlanges Warten

Nach ihrer Ankunft in Ungarn müssen die Flüchtlinge aber zunächst stundenlang auf ihre Registrierung warten. Die Lage am Grenzübergang in Röszke an der Grenze zu Serbien ist seit Tagen angespannt.

(sda/dbe/chb)