Es ist schon lange ein Thema, jetzt scheint es aber wieder aktuell zu werden: Die Deutsche Bahn sieht sich mit den wieder rasant steigenden Passagier- und Frachtzahlen überfordert und bereitet ihre Kunden auf Verspätungen und Ausfälle vor. 

Die steigende Nachfrage treffen auf einen Rückstau bei den nötigen Investitionen ins Netz, warnte Bahnchef Richard Lutz am Montag in Berlin. «Wir haben ein kurzfristig kaum auflösbares Dilemma: gleichzeitig wachsen und modernisieren.»

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Die Betriebslage sei kritisch, die Verspätungen nähmen zu. «Noch nie gab es auf dem deutschen Streckennetz so viele Baustellen wie heute.» Der Modernisierungsbedarf werde aber in den nächsten Jahren weiter steigen. «Es braucht ein grundsätzliches, ein radikales Umsteuern. Ein weiter so ist definitiv keine Alternative." Das Pünktlichkeitsziel von 80 Prozent im Fernverkehr werde man verfehlen und «signifikant davon weg sein».

Alte Infrastruktur

Die Passagiere und die Fracht kämen nach der Corona-Flaute schneller wieder als erwartet. Dies treffe auf eine überalterte Infrastruktur, die mit dem jetzigen Baustellen-Management nicht wirklich saniert und die nötige Erweiterung der Kapazität nicht erreicht werden könne. Wegen der zuletzt vom Bund deutlich erhöhten Mittel für das Netz sei Geld nicht das Problem.

Ab 2024 wolle man nun die hochbelasteten Strecken einer Generalsanierung unterziehen und dann auch für längere Zeit sperren. Diese Sanierung werde für die Kunden schmerzhaft sein. Es werde größere Umleitungen geben. Die Schlüssel-Industrien sollten aber weitere beim Güterverkehr vorrangig versorgt werden.

(reuters/tdr)