Nach der unseligen Mt. Gox-Geschichte ist das Vertrauen in die virtuelle «Währung» Bitcoin am Boden. Mit Bitcoins über Nacht zum Millionär, das war einmal. Inzwischen gehen die Bitcoin-Investoren eher den umgekehrten Weg. Zum Problem wird diese Entwicklung offenbar auch für die Winklevoss-Zwillinge, die 2013 einen Investmentfonds für das Digital-Geld eröffnet haben. Tyler Winklevoss hat nun in seinem Blog bekannt gegeben, wie er das Steuer herumreissen will. Er und sein Bruder Cameron haben sich einen Weltraumflug mit Richard Bransons Virgin Galactic gebucht. Der Clou: Die Reise ins All wurde mit Bitcoins bezahlt.
Laut Winklevoss-Blog werden damit zwei bahnbrechende Technologien verbunden, welche die Welt auf den Kopf stellen könnten. Virgin Galactic und Bitcoin stünden in einer Reihe mit Marco Polos Reise nach China oder der Entdeckung von Amerika durch Christoph Kolumbus, schreibt Tyler Winklevoss. «Unsere Weltraumtickets betrachten wir als Startkapital zur Unterstützung einer neuen Technologie, die die Art wie wir reisen grundlegend verändern könnte, bezahlt mit einer Technologie, die die Art wie wir bezahlen grundlegend verändern könnte.»
Virgin Galactic, der Bitcoin der Raumfahrt
Dass die lange angekündigten Weltraumflüge von Virgin Galactic immer wieder verschoben werden mussten, weil die Technologie offenbar nicht ausgereift ist, scheint für die Winklevosse ebensowenig eine Rolle zu spielen wie die ungewisse Zukunft der Bitcoins. Ursprünglich wollte Virgin Galactic bereits 2011 die ersten Weltraumtouristen ins All bringen.
Im September 2011 hoffte Richard Branson immer noch, dass der erste Flug innerhalb von 12 Monaten stattfinden könne. Im August 2013 sollte der erste Flug im «nächsten Jahr» stattfinden. Wenige Monate später wurde der Termin aber wegen neuerlicher technischer Probleme auf unbestimmte Zeit verschoben.
Illustre Liste der Möchtegernastronauten
Ob die 250'000 Dollar in Bitcoin jemals überwiesen werden müssen, ist damit völlig offen. Mit der Buchung können sich die Winklevoss-Zwillige aber immerhin rühmen zur illustren Liste der Möchtegernastronauten zu gehören. Auch Justin Bieber und Lady Gaga, die heutzutage zugegebenermassen wichtiger sind als Kolumbus, wollen dereinst in Bransons Seelenverkäufer mitfliegen.