Der PMI für die Industrie schwächte sich im April saisonbereinigt um 3,8 auf 41,4 Punkte ab und verharrte damit zum sechzehnten Mal in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50, wie die UBS am Dienstag mitteilte. Sie berechnet den Index zusammen mit dem Schweizer Einkaufs- und Supply-Management-Verband Procure.ch.

Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten den Index im Bereich von 45,0 bis 47,0 Zählern prognostiziert. Beim PMI deuten Werte ab 50 Punkte auf Wachstum und Werte unter 50 Punkten auf einen Rückgang der Wirtschaft hin.

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Der Tiefpunkt im aktuellen Zyklus war im Juli 2023 bei 38,5 Zählern, wobei er damals auf den tiefsten Stand seit 2009 abgestürzt war. Mittlerweile liegt er länger im Schrumpfungsbereich als während der grossen Finanzkrise.

Lang anhaltender Tiefgang

«Kein Frühlingserwachen für die Industrie», bilanzieren die Ökonomen der UBS. Der aktuelle Stand sei der tiefste seit Oktober 2023. Und nur während der grossen Finanzkrise 2008 sei der PMI stärker gefallen als im aktuellen Abschwung. Dass der Index ein Jahr nach Beginn der Industrierezession noch immer in einer Bandbreite von 40 bis 45 Punkten notiere, deute auf eine starke und lang anhaltende Belastung der Industrie hin.

Der Rückgang sei zudem breit abgestützt, wobei von den Subkomponenten die Produktion mit einer Einbusse von 8,0 Punkten auf unter 40 Punkte am meisten zur Abschwächung beigetragen habe. Auch der Auftragsbestand, die Lieferfristen und die Beschäftigung wurden im April deutlich schwächer eingeschätzt.

Insgesamt sei der Hoffnung, dass die Schrumpfung der Industrie ein baldiges Ende finde, ein herber Dämpfer verpasst worden. Dazu würden auch andere Industrie-PMIs in Europa beitragen, welche seit Monaten einen Abwärtstrend verzeichneten.

Bei den Dienstleistungen sieht es besser aus

Das Bild mit der zweigeteilten Industrie von Ende 2023 hat sich zu Beginn des Jahres nicht verändert. Der schwachen Industrie stehen laut UBS und Procure.ch robuste Dienstleister gegenüber.

Der entsprechende Index verbesserte sich gegenüber März dank des Beitrags aller Subkomponenten um ganze 8 auf 55,6 Punkte. Entscheidend sei dabei die bessere Auftragslage gewesen, so die Mitteilung. Die Ökonomen-Schätzungen lagen bei 48 bis 49,5 Punkten.

Der starke Anstieg im April lege nahe, dass der Rückfall des Dienstleistungs-PMI im März unter die Wachstumsschwelle ein Ausreisser gewesen sei, resümierten die Studienautoren.