Vor zwei Wochen machte die Pleite von Alno europaweit Schlagzeilen: Der zweitgrösste deutsche Küchenhersteller ist hochverschuldet und muss saniert werden. Jetzt haben sich auch die Zukunftsaussichten der Schweizer Tochterfirma verdüstert. Der Küchenanbieter Bruno Piatti hat Zahlungsschwierigkeiten und stellt einen Antrag auf provisorische Nachlassstundung, wie er am Donnerstag bekanntgab.

Über das weitere Vorgehen will das Unternehmen erst informieren, sobald das Gericht über den Antrag entschieden hat, wie Sprecherin Bettina Korn zu handelszeitung.ch sagte. Bruno Piatti mit seinen beiden Marken Piatti und Forster zählt rund 270 Mitarbeitende.

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Piatti-Präsident: Alnos Qualität ungenügend

Zuvor hatte sich Bruno-Piatti-Präsident Serkan Tavasli gegenüber handelszeitung.ch noch optimistisch zur Situation des Unternehmen geäussert – laut Tavasli hat Piatti viele Aufträge.

Allerdings liess er durchblicken, dass die Probleme von Alno auch Auswirkungen auf die Schweizer Tochter haben. Alno liefere die Produkte in ungenügender Qualität. «Das belastet das Geschäft.» Die Bruno-Piatti-Küchen werden seit 2015 bei Alno in Baden-Württemberg produziert.

Unklare Zukunft von Forster

Unklar ist die weiterhin die Zukunft von Forster, der zweiten Schweizer Marke von Alno. Alno versucht seit März, einen Käufer für die Thurgauer Marke und den Produktionsbetrieb in Arbon am Bodensee zu finden. Laut Bruno-Piatti-Präsident Tavasli gibt es einen Interessenten, der Verkauf stehe unmittelbar bevor. Am Donnerstag war Tavasli für handelszeitung.ch nicht erreichbar.