Zu gerne witzelt man über die Mitarbeiter im Pyjama, die bis vormittags schlafen und dann doch keine Deadline einhalten können. Die technischen Möglichkeiten sind in den letzten Jahren aber sehr viel schneller weiterentwickelt worden als unsere Vorstellung von Arbeitsplatz und -zeiten.

An Teilzeitarbeit haben sich viele Arbeitnehmer gewöhnt – aber das Homeoffice?

Die Firma Regus bietet in über 100 Ländern Businesscenter für flexible Arbeitsplatznutzung an. 2012 fragte sie ihre Kunden, globale und kleine Unternehmen, und deren Mitarbeiter von den USA über Europa bis nach Asien, nach den perfekten Arbeitsbedingungen.

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Das Hauptproblem bei Chefs: fehlendes Vertrauen zu flexibel arbeitenden Mitarbeitern. Gleichzeitig fand ein Viertel der Mitarbeiter, dass ihr Arbeitsplatz ineffektiv sei. Ist man nun ein Schelm, wenn man hier einen Zusammenhang sieht?

Seit März 2015 hat in den Niederlanden jeder Arbeitnehmer ein Recht auf sein Homeoffice. Natürlich kann der Chef immer noch einen Antrag auf Heimarbeit ablehnen – er muss aber gewichtige Gründe aufweisen, um dies zu rechtfertigen. Die Arbeitgeber sahen dieser Gesetzesänderung empört entgegen. Warum eigentlich?

Flexible Strukturen und strukturierte Flexibilität

Es gibt zwei Strategien, die beide Seiten - Arbeitgeber und Arbeitnehmer –verfolgen sollten. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und virtuelle Büros sparen an den grössten Ausgaben: Personal-, Miet- und Infrastrukturkosten. Für Unternehmer ist es von Vorteil, wenn sie eine klare und routinierte Kommunikationsstrategie verfolgen: Schriftliche Anweisungen präzise formulieren, regelmässige Besprechungen wie Videokonferenzen und eine Managementplattform, auf der alle Mitarbeiter gleichermassen Informationen einsehen und einfügen können. Auch Arne Völker, Werber und Unternehmer, ist überzeugt: «Virtuelle Teams sind unglaublich effektiv, eben weil viel Ablenkung durch Smalltalk im Büro nicht stattfindet.»

Flexible Arbeitnehmer und Freelancer wiederum haben die grosse Aufgabe den inneren Schweinehund zu besiegen. Auch wenn sie flexibel arbeiten, brauchen sie eine gefestigte Arbeitsstrategie. Ein eigenes Arbeitszimmer ist optimal, um sich nicht ablenken zu lassen. Wer selber nicht über die Kapazität zu Hause verfügt oder ganz flexibel mal hier und mal da sein will, kann sich in einem Co-Working Büro wie das Bureau. D oder die der SBB, was sie an den Bahnhöfen Bern und Genf anbietet, einmieten.

Auch bei der Arbeit zuhause gilt: Smartphone leise stellen, Musik aus und vor allem nicht anfangen über die Spinnweben an der Decke nachzudenken. Aus dem «nur schnell mal drüberwischen» werden sonst Stunden. Effizient Arbeiten heisst eben beides: flexible Strukturen und strukturierte Flexibilität.

Wer seinen Mitarbeiter mit Offenheit, Vertrauen und starken kommunikativen Fähigkeiten entgegen tritt, kann nur von den neuen Arbeitsformen profitieren. Denn Talente suchen sich heute die Arbeitsplätze und den Vorgesetzten aus. 

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