In knapp 80 Prozent der Firmen in der Schweiz können die Kunden per Überweisung und auf Rechnung bezahlen. An dritter Stelle folgt das Bargeld mit einem Anteil von etwas über 60 Prozent. Dies zeigen erste Auswertungen der Zahlungsmittelumfrage der Schweizerischen Nationalbank SNB.

Die Top-3-Liste der Bezahlverfahren hat sich seit der letzten Umfrage damit kaum verändert. In Geschäften, wo Kunden am häufigsten vor Ort bezahlen, ist Bargeld mit einem Anteil von 92 Prozent mit Abstand am weitesten akzeptiert.

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Bezahl-Apps holen auf

Bargeldlose Bezahlverfahren sind dagegen bei Unternehmen noch beliebter gewonnen. An erster Stelle sind hier Bezahl-Apps zu nennen, die 2023 von knapp 40 Prozent der befragten Firmen akzeptiert wurden, in der Vorperiode lediglich von rund einem Viertel. Die Bezahl-Apps landeten damit neu auf dem vierten Platz und überholten Kredit- wie auch Debitkarten.

Als wichtigsten Grund für die Akzeptanz von Bezahl-Apps nannten Unternehmen das Kundenbedürfnis. Auch Zuverlässigkeit, Gesamtkosten sowie die Geschwindigkeit der Erfassung und Verrechnung spielten eine wesentliche Rolle.

Besonders oft werden bargeldlose Zahlungsmittel wie Debitkarten, Kreditkarten und Bezahl-Apps dort akzeptiert, wo direkt vor Ort bezahlt wird. Sie kommen folglich im Gastgewerbe, dem Detailhandel oder auch in der öffentlichen Verwaltung häufig zum Einsatz.

Bargeldinfrastruktur bereitet Sorgen

Da die Zahl der Geldautomaten, Bankschalter und Postschalter stetig sinkt, befürchten 62 Prozent der Firmen in Zukunft einen negativen Einfluss auf ihre Bargeldversorgung und den Bargeldrückschub, heisst es weiter. Vor zwei Jahren lag der Anteil noch bei 52 Prozent. Ein Viertel denkt über eine Reduzierung der Bargeldnutzung nach, sollte lokale Bargeldinfrastruktur weiter abgebaut werden.

Aktuell erreichen jedoch immer noch knapp zwei Drittel der Firmen in weniger als zehn Minuten einen Ort, wo sie Bargeld beziehen oder einzahlen können. Für die meisten (90 Prozent) ist der Weg kürzer als 20 Minuten.

Fast drei Viertel wollen Noten und Münzen beibehalten

Ebenfalls am Mittwoch veröffentlichte der Edelmetallhändler Philoro die Resultate einer Erhebung, die sie zusammen mit dern Universität St. Gallen durchgeführt hat. Demnach sind mehr als 70 Prozent der Bevölkerung gegen eine Abschaffung von Bargeld. Insbesondere Ältere und Personen mit vergleichsweise tiefen Einkommen bezahlen gerne mit Noten und Münzen. (SDA/hzb/pg)