Erfolg für Bundesrätin Karin Keller-Sutter. Die UBS hat sämtliche Garantien des Bundes per sofort beendet. «Ab heute trägt der Bund und damit die Steuerzahlenden kein Risiko mehr über die Garantien an die UBS», sagte Keller-Sutter an der Pressekonferenz am Freitag.

Der Bund und die Schweizer Steuerzahlenden tragen aus der staatlich unterstützen Übernahme der Credit Suisse durch die UBS keinen Verlust.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Die UBS hat den Vertrag über die Verlustübernahmegarantie des Bundes über 9 Milliarden Franken sowie den Vertrag mit der SNB über die staatlich garantierten Liquiditätshilfe-Darlehen von maximal 100 Milliarden Franken definitiv beendet, wie das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD), die Schweizerische Nationalbank (SNB) sowie die UBS am Freitag mitteilten.

«Ich habe diesen Deal nicht gerne gemacht», so Keller-Sutter weiter. «Das war eine Kröte, die man schlucken musste. Aber es war auch für die UBS ein Reputationsrisiko, diese Garantie zu ziehen.»

Die Aktien der UBS sind nach dem Schritt stark gefragt. Einige Analysten hätten sich allerdings mehr Informationen gewünscht. Kurz vor 9.30 Uhr klettern die Titel um 4,3 Prozent, im bisherigen Tageshoch waren es gar über 5 Prozent mehr.

Einnahmen in der Höhe von rund 200 Millionen Franken

Diese zur Wahrung der Finanzstabilität notrechtlich geschaffenen Massnahmen fielen damit weg, und der Bund und die Steuerzahlenden trügen aus diesen Garantien auch keine Risiken mehr, heisst es beim EFD. Der Bund musste aus diesen Garantieverhältnissen keine Verluste übernehmen. Im Gegenteil: Der Bund erzielt aus den Garantien Einnahmen in der Höhe von rund 200 Millionen Franken.

Wie die SNB zudem mitteilte, wird auch die Rahmenkreditvereinbarung zwischen SNB und Credit Suisse zum Bezug des Liquiditätshilfe-Darlehens mit Ausfallgarantie des Bundes (PLB) per heutigem 11. August 2023 aufgelöst. Gemäss Angaben der UBS hat die Credit Suisse die ELA+ Darlehen in Höhe von 50 Milliarden Franken per gestrigem 10. August an die SNB vollständig zurückbezahlt. Die CS habe in diesem Zusammenhang eine Risikoprämie in Höhe von 476 Millionen Franken an die SNB bezahlt, so die UBS in ihrer Mitteilung.

Finanzsystem nachhaltig stabilisiert

Das ganze Rettungspaket und die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS geht auf den vergangenen März zurück. Damals befand sich die CS bekanntlich in einer akuten Vertrauenskrise. Der Bundesrat, die SNB und die FINMA hätten deshalb Mitte März sehr kurzfristig intervenieren müssen, «um die Schweizerische Volkswirtschaft zu schützen und Schäden abzuwenden», schreibt das EFD.

Am Sonntag den 19. März verabschiedete der Bundesrat dann ein Massnahmenpaket, das die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ermöglichte. Dank der raschen Übernahme durch die UBS und den staatlichen Begleitmassnahmen habe das Finanzsystem nachhaltig stabilisiert werden können, betonte das EFD weiter. Zum Massnahmenpaket gehörten unter anderem die oben genannte Verlustübernahmegarantie des Bundes an die UBS sowie eine Garantie an die SNB zur Absicherung von Liquiditätshilfedarlehen zuhanden der Credit Suisse.

Portfolio von Risikopapieren «umfassend geprüft»

Die UBS begründet die Auflösung des Verlustgarantievertrages damit, dass sie das designierte Portfolio von Risikopapieren (Non-Core-Assets) der Credit Suisse einschliesslich schwerer Stressverlustszenarien «umfassend geprüft» habe. Darüber hinaus habe man nach Abwägung der Refinanzierungssituation der Gesellschaften der Credit Suisse und der UBS Group ebenfalls entschieden, die Liquiditätsdarlehen per sofort zu beenden. Die UBS zahlt dem Bund laut eigenen Angaben für die Bereitstellung des Garantievertrags insgesamt 40 Millionen Franken.

Wie die UBS ausserdem schreibt, konzentriere sie sich weiterhin auf die «erfolgreiche Umsetzung der Integration der Credit Suisse». Was das genau für Arbeitsplätze etc. heisst, wird in der Mitteilung aber nicht weiter ausgeführt. Weitere News in diesem Zusammenhang werden am 31. August mit der Publikation der Halbjahreszahlen der UBS erwartet.

(awp/mdl)