«Wir brauchen dringend einen gesetzlich pauschalierten Entschädigungsanspruch bei solch eklatanten Störungen der Bankdienstleistungen», sagte Marion Zinkeler, geschäftsführende Vorständin der Verbraucherzentrale Bayern, am Donnerstag. Es dürfe nicht sein, dass Finanzdienstleister bei selbstverschuldeten Störungen mit Folgen für die Verbraucher «keine nennenswerten Konsequenzen zu befürchten haben».

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Die Verbraucherschützer verwiesen darauf, dass es solche Ansprüche etwa bei Airlines durch die europäische Fluggastrechteverordnung gebe. Dies sollte auch bei Bankdienstleistungen umsetzbar sein. Die Deutsche Bank wollte den Vorschlag nicht kommentieren. Sie hatte sich für die Vorfälle entschuldigt und Entschädigungen für Fälle angekündigt, in denen diese angezeigt seien.

Die Probleme bei der Postbank hatten im vergangenen Jahr die Finanzaufsicht BaFin auf den Plan gerufen, nachdem sich die Kundenbeschwerden gehäuft hatten. Bei der Migration der Postbank-IT auf die Systeme der Deutschen Bank gab es erhebliche Probleme. Kunden konnten zeitweise nicht auf ihre Konten zugreifen, der Kundenservice war kaum erreichbar. Vorstände der Bank hatten das Debakel um die IT-Umstellung sogar im Geldbeutel zu spüren bekommen - Jahresboni für 2023 wurden gekürzt. «Die grosse Zahl von Kunden, die durch die Migration Einschränkungen erfahren haben, ist nach Ansicht von Aufsichtsrat und Vorstand nicht akzeptabel», hiess es im Geschäftsbericht des grössten deutschen Geldinstituts.

In Hessen organisierten Verbraucherschützer zudem ein Diskussionsforum mit Politikern und Anwälten, um das «Chaos» bei dem Geldhaus zu erörtern. Dabei wurden unter anderem Beschwerden angeführt, die die Verbraucherzentrale von Kunden der Postbank erhalten hatte. Die Deutsche Bank war zu der Runde nicht eingeladen. Das Institut bedauerte dies. (reuters/hzb/ps)

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