Laut Insidern lassen die Grossbanken ihre Ziele nicht mehr von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validieren. Die Geldhäuser befürchteten, sonst künftig weniger in der Lage zu sein, in fossile Brennstoffe zu investieren. Dazu gehören etwa Finanzierungen von fossilen Energieprojekten, wie die Erschliessung neuer Öl- und Gasfelder, oder Investments in Öl-, Gas- oder Kohle-Unternehmen.

Zusammenarbeit mit über 4000 Unternehmen

Die SBTi-Initiative wurde 2015 gegründet. Das Bündnis will Unternehmen dabei unterstützen, sich wissenschaftlich fundierte Klimaziele zu setzen, die mit dem Pariser Klimaabkommen in Einklang stehen. Dieses sieht eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad vor. Die Initiative gibt an, dass weltweit mehr als 4000 Unternehmen bei der Setzung von Klimazielen mit ihr zusammenarbeiten.

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Verweis auf Mitgliedschaft bei der Net-Zero Banking Alliance

Den Insidern zufolge sind einige der Banken der Ansicht, dass die SBTi-Anforderungen an die Festlegung von Klimazielen zu schwer zu erfüllen seien. Die Institute seien jeweils von sich aus innerhalb des letzten Jahres aus der Initiative ausgestiegen. Dabei hätten sich manche auch auf ihre Mitgliedschaft in einem anderen von den Vereinten Nationen unterstützten Bündnis berufen, der Net-Zero Banking Alliance (NZBA). Diese Initiative gilt als weniger strikt und erlaubt es Banken beispielsweise, weiterhin in fossile Brennstoffe zu investieren, solange sie Fortschritte bei der Emissionsverringerung machen. 

Viele Geldhäuser sind der Auffassung, sie sollten weiterhin Engagements in fossile Brennstoffe eingehen können, solange Volkswirtschaften von diesen abhängig sind. Das SBTi-Bündnis hatte in diesem Jahr Pläne für einen neuen Standard vorgestellt, der speziell für Finanzunternehmen gelten soll und bereits ab 2024 in Kraft treten könnte. Mit diesem soll künftig von Kreditinstituten und Vermögensverwaltern verlangt werden, keine neuen Projekte für fossile Brennstoffe mehr zu finanzieren. (Reuters/hzb/pg)