Die GLP-1-Spritze soll die Lösung gegen Fettleibigkeit sein. Experten sagen GLP-1-Medikamenten Umsätze von bis zu 100 Milliarden Dollar im Jahr voraus. Kein Wunder, sind die Produzenten an der Börse gefragt. Novo Nordisk legte auf Jahressicht 70 Prozent zu, Eli Lilly verteuerte sich um 139 Prozent. Zu den weniger bekannten Profiteuren des GLP-1-Booms zählt Bachem. Die Bubendorfer sind der grösste Hersteller von Peptiden, einem Bestandteil der Fettleibigkeitsprodukte. Bachem besitze laut Experten mehrjährige Verträge mit Novo und Eli Lilly und baut die Kapazitäten massiv aus.

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Im Kurs ist diese Fantasie nicht erkennbar. Im Gegenteil. Auf Jahressicht liegt der Titel 26 Prozent im Minus. Dazu beigetragen haben Shortseller. 8,3 Prozent der Aktien sind leer verkauft. «Bachem verbrennt für den Ausbau der Anlagen den ganzen Cashflow. Ich glaube, dass ihr später im Jahr das Geld ausgeht», sagt ein Investor, der auf einen fallenden Kurs setzt. Zudem werde der Kuchen jetzt aufgeteilt, wer später dazustosse, habe das Nachsehen.

Fondsmanager Marc Possa hält von den Untergangsszenarien wenig: «Bachem hat genügend Mittel und ist hervorragend aufgestellt.» Der adressierbare Markt sei da, und es gebe viel zu wenig Kapazität. «Selbst wenn das Geld ausgeht, wonach es gar nicht aussieht, springt jederzeit Gründer Peter Grogg ein.». Bachem sei «Mission critical» und werde bei Bedarf auch von Novo und Eli Lilly unterstützt, «weil der Markt die Wirkstoffe so braucht». Etwas mehr Licht in die Sache wird der 7. März bringen, wenn CEO Thomas Meier die Jahreszahlen präsentiert. «Dann werden die geshorteten Aktien gesqueezed», prophezeit Possa.

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Erich Gerbl
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