Sam Bankman-Fried (32) muss wegen Betrugs, Veruntreuung und weiterer finanzieller Delikte für 20 Jahre hinter Gitter. Der in Ungnade verfallene Kryptokönig wurde zu 240 Monaten und anschliessenden 60 Monaten Haft verurteilt – was eine Gesamhaftstrafe von 300 Monaten macht. Das verkündete der New Yorker Richter Lewis Kaplan am Donnerstag. Der 32-jährige Gründer der Kryptowährungsbörse FTX war im November von Geschworenen schuldig gesprochen worden.

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«Viele Menschen fühlen sich wirklich enttäuscht, und sie wurden sehr enttäuscht. Das tut mir leid», sagte Bankman-Fried während seines 20-minütigen Statements vor der Verkündung der Gefängnisstrafe. «Es gibt Dinge, die ich hätte tun sollen und Dinge, die ich nicht hätte machen dürfen.» Er wisse, dass seine «nützliche Zeit» jetzt wahrscheinlich vorbei sei. «Sie ist schon seit einer Weile vorbei.»

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Strafe zwischen 40 und 50 Jahren gefordert. In ihrer Anklageschrift verglich sie den FTX-Gründer mehrfach mit Bernie Madoff, der als grösster Anlagebetrüger der Welt gilt. Bankman-Frieds Anwälte schlugen rund sechs Jahre Haft vor. Sie verwiesen unter anderem darauf, dass ein grosser Teil der Anleger dadurch entschädigt werden könne, dass einstige Investitionen von FTX zu Geld gemacht werde.

Flucht bis in die Bahamas

FTX, einer der grössten Handelsplätze für Kryptogeld wie Bitcoin, war Ende 2022 spektakulär zusammengebrochen. Bankman-Fried wurde kurz nachher auf den Bahamas festgenommen und an die USA ausgeliefert.

Bankman-Fried wurde von Geschworenen schuldig gesprochen, weil unter seiner Führung FTX-Kundenvermögen heimlich in einen Hedgefonds gepumpt wurden. Als diese Geschäfte schiefgingen, klaffte bei FTX ein Milliardenloch. Der hinterlassene Scherbenhaufen: mehr als eine Million Opfer und einen Schaden von über 10 Milliarden Dollar.

(sda/rul/mth)