«Krankenkassenprämien steigen 2024 um 8,7 Prozent», «Einheitskasse gefordert», «riesige Unterschiede bei den Verwaltungskosten der Krankenkassen», so lauten im Blätterwald derzeit aktuelle Schlagzeilen rund ums Gesundheitswesen. Die Krankenversicherungen geraten immer stärker ins Kreuzfeuer der Diskussionen. 

Herausforderungen weiter zugespitzt

Die Herausforderungen im Schweizer Gesundheitswesen haben sich nach der ersten Prämienwelle 2022 auch im laufenden Jahr weiter zugespitzt: Gründe dafür sind laut einer aktuellen PwC-Studie neben den immer höher steigenden Kosten im Gesundheitswesen zunehmend auch der Fachkräftemangel und sinkende Margen bei den beteiligten Akteuren.

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Die Autorinnen und Autoren der PwC-Studie «Das bewegt die Schweizer Krankenversicherer» stellen fest, dass der Margendruck in der Krankenzusatzversicherung rasant steigt und Anbieter von Krankenversicherungen sich daher vermehrt zum vertrauensvollen Gesundheitspartner wandeln müssen, wenn sie längerfristig am Markt bestehen wollen.

Konsolidierungen überfällig

Denn: Die Marktkonsolidierung sei teilweise überfällig und erste Konsolidierungen fänden bereits statt, folgert das Autorenteam, wie ein aktuelles Beispiel im Fall des Zusammengehens der beiden Krankenversicherer Atupri und Visana zur Atusana-Gruppe zeige. Dazu komme die fortschreitende Digitalisierung. Diese revolutioniere einerseits die Customer-Journey und andererseits gewinne die Nachhaltigkeit mehr und mehr an Bedeutung, heisst es in der Studie weiter.

Mögliche Handlungsfelder

In diesem dynamischen Umfeld müssten die Krankenversicherer ihre Position im Markt klar definieren und agieren können. Die im Frühling 2023 erschienene Studie von PwC zeigt folgende Handlungsfelder für Versicherer auf, um den Wandel aktiv mitzugestalten: 

  • Die Weiterentwicklung und Modularisierung des Produktportfolios ermöglichen die Erschliessung neuer Ertragsquellen. 
  • Eine verstärkte Kundenzentrierung und der Ausbau starker Partnerschaften ermöglichen einen Wettbewerbsvorteil. 
  • Konsequente Digitalisierung und intelligente Nutzung von Daten entlang der Wertschöpfungskette bringt nicht nur Mehrwert für Kundinnen und Kunden, sondern kann auch Kosten reduzieren.
  • Der Aufbau einer ergebnisorientierten Organisation hilft, Lücken zwischen Anspruch und Umsetzung zu vermeiden. Dabei wird auf talentierte Mitarbeitende gesetzt, Normen und Barrieren werden in Frage gestellt und Leistung wird über transparente Kennzahlen gesteuert.
  • Unternehmenskultur und neue Arbeitsmodelle sind Mittel zur Sicherung der Arbeitskräfte und wirken dem Fachkräftemangel entgegen.

Um die spezifischen Herausforderungen der Krankenversicherungen anzugehen, bedarf es laut den Autorinnen und Autoren mutiger Handlungsschritte.

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Hierbei seien die Krankenversicherer gefordert. Sie hätten es letztlich in der Hand, den Markt mit innovativen und nachhaltigen Produkte aktiv mitzugestalten, so das Fazit.