Nur wenige Schweizerinnen und Schweizer tasten ihre Vorsorgegelder an, um sich eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen. Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Auswertung des Versicherers Axa hervor.

Wie die Auswertung ergab, entschied sich nur ein Bruchteil der Axa-Versicherten dazu, ihr Erspartes in der Altersvorsorge für einen Immobilienkauf auszugeben, insgesamt weniger als 3 Prozent. «Schweizerinnen und Schweizer sind nicht bereit, mit ihrem Vorsorgekapital Risiken einzugehen», ordnete Kume Hasani-Ferati von der Axa die Ergebnisse ein. Denn obwohl es gesetzlich erlaubt sei, drohe bei einem Vorbezug des Ersparten eine Vorsorgelücke.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Versicherungsleistungen stehen auf dem Spiel

Bei einem Vorbezug stünden etwa Versicherungsleistungen auf dem Spiel: «Wenn ich Geld vorbezogen habe und ein Jahr später invalid werde, muss ich mit weniger Rente leben», so die Versicherungsexpertin.

Die Möglichkeit einer Verpfändung sei zwar sicherer, sie bringe aber höhere Zinsen mit sich. Bei einer Verpfändung kann die Bank auf das Pensionskassengeld zugreifen, falls der Kreditnehmer seinen Verpflichtungen nicht nachkommt und zum Beispiel die Hypothekarzinsen nicht bezahlt. Dazu werden die Hypotheken um die verpfändete Summe erhöht. «Es kann sein, dass damit die jährliche Belastung zu hoch wird», schliesst Hasani-Ferati.

Verpfändung beliebter als Vorbezug

Bei der Pensionskasse, der sogenannten zweiten Säule, haben laut dem Bericht vier von 1000 Personen ihr Vermögen in den letzten Jahren vorzeitig bezogen. Weitere 0,4 Prozent hätten ihre Pensionskassengelder verpfändet.

Drei Viertel der Leute, die Pensionskassengelder vorbeziehen, waren der Auswertung zufolge Männer. Diese bezögen zudem in der Regel höhere Beträge als Frauen, verfügten aber auch über höhere Geldvolumen.

Aus der dritten Säule hätten indes jährlich 0,3 Prozent der Versicherten Geld für Immobilienkäufe vorbezogen, während 1,5 Prozent eine Verpfändung gewählt hätten.

(awp/gku)