Portrait: Nathalie Meyer, Country President von Chubb Schweiz, hat ihre Berufung in der Versicherungsbranche gefunden.

Denn sie trägt nicht nur Verantwortung für alle Mitarbeitenden am Chubb-Standort, sondern ist auch Mutter von zwei Jungs, 3 und 6 Jahre alt. Mit ihnen und ihrem Mann ist sie gerne in der Natur - Wandern, Schwimmen, Velo- und Skifahren. Hauptsache draussen. Die vielbeschäftigte Versicherungsexpertin kann auch auf die Unterstützung ihrer Familie zählen. «Eine Balance zwischen Arbeits- und Familienleben ist mir sehr wichtig», sagt Meyer. «Ich könnte mir nicht vorstellen, nur Vollzeitmami zu sein, dafür liebe ich meinen Job zu sehr.»

Nach ihren grössten Vorbildern gefragt, antwortet sie ohne zu zögern: «Meine Mutter. Sie war ebenfalls immer berufstätig in Zeiten, als es noch nicht so selbstverständlich und eher atypisch war. Wie sie Familie und Beruf unter einen Hut gebracht hat, nötigt mir heute grössten Respekt ab und ist ein leuchtendes Vorbild für mich.» Was ihre eigene Karriere anbelangt, wollte Nathalie Meyer in jungen Jahren immer etwas Sinnstiftendes machen. Diese Berufung hat sie in der Versicherungsbranche gefunden. Vor rund 16 Jahren ist sie bei Chubb als Underwriterin eingestiegen - und dem Unternehmen seitdem treu geblieben. Ihr Karriereweg verlief wie am Schnürchen: Nach dem Underwriting wurde sie Managerin Financial Lines, dann folgte die Position als Middle Market Segment Leader, bis Chubb ihr die Verantwortung als Country President übergab. Ihre Karriere sei nie so geplant gewesen, sagt sie fast schon etwas entschuldigend, «aber ich komme gerne weiter und finde es aufregend, wenn neue Herausforderungen hinzukommen.» 

Diese Zielstrebigkeit und Agilität im Handeln ist auch ihren Vorgesetzten nicht verborgen geblieben, die sie immer wieder gefordert, aber auch gefördert hätten. Ihr selbst sind ein respektvoller Umgang mit anderen Menschen sowie Offenheit und Transparenz sehr wichtig, das betont Meyer häufiger im Gespräch. Dabei wirkt sie sehr authentisch und lebt dies auch selbst vor: So haben sie und ihr Management Team kein eigenes Büro, sondern arbeiten mit allen anderen im Open-Space. Dies erleichtere die Kommunikation und kleine Dinge könnten schneller erledigt werden, zählt sie die Vorteile auf. Ihren eigenen Führungsstil beschreibt Meyer als offen und nahbar, sie schätze es, wenn ihre Mitarbeitenden direkt auf sie zukämen. Gemeinsam werden dann etwaige Steine aus dem Weg geräumt. In der Schweiz habe Chubb einen guten Teamspirit und ein positives Arbeitsklima, aber natürlich stünden Leistung und der Erfolg des Unternehmens im Vordergrund, was sich ja nicht ausschliesst.

Was man bei Nathalie Meyer sofort spürt, ist ihre Begeisterungsfähigkeit. Diese gilt insbesondere für die Versicherungsbranche. Und was begeistert sie an ihrer Funktion? «Mich fasziniert der Austausch mit anderen Menschen», kommt es spontan. «Und ich habe viel mit unterschiedlichen Unternehmen, Kunden, Partnern und Problemstellungen zu tun, was ich als sehr spannend empfinde. Es ist jedenfalls nie langweilig.» So kommen ihre Stärken besonders zum Tragen, zu denen sie selbst ihre Agilität und Anpassungsfähigkeit an neue Situationen zählt. Diese Stärken sind gerade in einem globalen Unternehmen wie Chubb mit seinen weltweit über 40’000 Mitarbeitenden und Niederlassungen in 54 Ländern gefragt. Und auch in der Schweiz arbeiten Kolleginnen und Kollegen aus 15 verschiedenen Nationen zusammen.

In diesem Jahr feiert Chubb sein 20-jähriges Bestehen in der Schweiz. Unter ihrer Führung wolle Chubb weitere Wachstumschancen nutzen. In der Romandie sei Chubb noch unterrepräsentiert und wolle das Angebot schweizweit weiter ausbauen und diversifizieren. An Ideen mangelt es ihr nicht. Aber diese entwickelt sie lieber im Stillen, denn der grosse Auftritt ist nicht ihr Ding. Obwohl sie Offenheit schätzt und gerne auf Menschen zugeht, steht sie selbst als Person weniger gern im Rampenlicht. Sie liest lieber ein gutes Buch, als über sich selbst zu lesen. Und den Fernseher schaltet sie nie an. Stattdessen verschlingt sie etwa drei Bücher pro Woche. «Die sind aber eher leichte Kost, Versicherungen sind an sich schon schwer genug», lacht sie zum Abschied.