In der Europäischen Union war Ende Juni mit 4180 Milliarden Euro erstmals mehr Geld in Fonds angelegt, die ESG und Nachhaltigkeit in ihren Anlageprozess integrieren, als in herkömmliche Produkte. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Fondsanalysehauses Morningstar. Allein im zweiten Quartal 2022 wurden demnach in der EU 183 als nachhaltig ausgewiesene Anlagefonds auf den Markt gebracht. 669 bereits bestehende Fonds wurden neu als grün beworben. 

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Der Hype um Nachhaltigkeit hat also auch die Finanzindustrie voll erfasst. Nachhaltige Fonds werden eher zur Regel als zur Ausnahme. Aber macht nachhaltiges Investment auch Sinn? 

Korrelation zwischen ESG-Ratings und Schadenquoten

Eine neue gemeinsame Studie des internationalen Versicherungsmaklers Howden und des Spezialversicherers und Rückversicherers Fidelis belegt: Es besteht eine Korrelation zwischen höheren ESG-Ratings und niedrigeren Schadenquoten. Höhere ESG-Ratings führen der Analyse zufolge zu einem besseren Underwriting.

Die Untersuchung der Schadenquoten über 30’000 Policen aus Howden- und Fidelis-Datensätzen mit Prämienwerten von etwa 9 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu ESG-Ratings von Drittanbietern ist die bisher grösste Studie, welche die Beziehung zwischen diesen Faktoren herstellt.

Der Analyse zufolge korrelieren Umweltbewertungen am stärksten mit Schadensraten. Je nach Branche und Branche gibt es jedoch Unterschiede. Von den verschiedenen untersuchten Branchen weist die Sachversicherung die stärkste Korrelation zwischen besseren ESG-Scores und besseren Schadenquoten auf.

Die Studie spiegelt den gemeinsamen Wunsch von Howden und Fidelis wider, den Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft zu unterstützen. Howden und Fidelis arbeiten daran, die Ergebnisse weiter zu untersuchen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Untersuchung der Grundursachen liegt, um das Verständnis und den Mehrwert zu verbessern.

Grünes Investment soll sich für Kunden lohnen

David Howden, CEO der Howden Group Holdings, kommentierte: «Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass Fidelis und andere Versicherer einen proaktiven Ansatz verfolgen, um den Zusammenhang zwischen ESG-Profilen und Risiken besser zu verstehen. Die Daten bestätigen unsere lang gehegte Überzeugung, dass Kunden für hohe Umweltstandards belohnt werden sollten.»

Richard Brindle, Chairman & Group Chief Executive Officer und Chief Underwriting Officer von Fidelis, fügte hinzu: «Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Richtige auch das Profitabelste ist. Die Fähigkeit, diese Verbindung zu artikulieren, wird für unsere Interaktionen mit den wichtigsten Interessengruppen, nicht zuletzt mit der Investorengemeinschaft, immer wichtiger werden.»