Jede Schweizerin und jeder Schweizer hat eine Vorsorgelücke: Wir starten in unser Berufsleben mit einer zunächst kaum fühlbaren Hypothek für unseren Ruhestand, die wir aber garantiert irgendwann einlösen müssen – sei es durch Ansparen oder durch die Beschneidung unseres Lebensstils und unserer Versorgung im Alter.

Je nach Einkommen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um diese Kluft zwischen Alterseinkommen und wünschenswertem Lebensstil zu schliessen: In den Säulen eins und zwei des Schweizer Vorsorgemodells definiert der Gesetzgeber, wie und zu welchem Anteil die Vorsorge für eine Basisversorgung im Alter geführt wird. Die Möglichkeiten für eine selbst geplante und nach eigenen Präferenzen ausgewählte Anlage sind hier begrenzt. Zumindest eine ungefähre Grundsicherung lässt sich damit garantieren und schafft so Sicherheit für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für das Gemeinwesen, das durch Eigenvorsorge vor Belastungen geschützt wird.

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Die Trägheit der Vernunft

Europäische Gesellschaften altern, aber trotzdem dominiert das Ideal der Jugend: Alter ist eher die Peripherie des Lebens, die viele verdrängen. Die wenigsten Menschen nehmen selbstbestimmte, selbst geplante Vorsorge frühzeitig in die Hand und sorgen bereits mit dem Berufseinstieg lebensbegleitend aktiv vor, wie es eine nüchterne Analyse der Ansparmöglichkeiten eigentlich gebieten würde. Je später jemand feststellt, dass die verbleibende Arbeitszeit nicht genügen wird, um den Lebensabend zu finanzieren, desto stärker wächst die Versorgungslücke – und desto schwieriger kann sie geschlossen werden.

Doch gerade mit Vorsorgemodellen der Säule 3a, beispielsweise mit fondsgebundenen Lebensversicherungen, entsteht Wohlstand durch Langfristigkeit, durch strategische Anlagen und Renditeziele, die über Jahre oder Jahrzehnte negative Entwicklungen kompensieren können und in der langfristigen Perspektive meist deutlich stärker wachsen als die scheinbar sicherheitsorientierten Anlageformen der Säulen eins und zwei. Der kategorische Imperativ der Vorsorgevernunft müsste also eigentlich heissen: Spare, so früh du kannst, profitiere später maximal – und führe in der Zwischenzeit ein entspanntes Leben ohne schlaflose Nächte vor dem Ruhestand.

Die Devise lautet: Spare, so früh du kannst, und profitiere später maximal.

Die Garantieillusion

Die vom Gesetzgeber geförderten Vorsorgevarianten versprechen Verlässlichkeit und Planungssicherheit für den Ruhestand – und das ist auch gut so. Aber selbst das relativ stabile Finanzumfeld der Schweiz darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese reglementierte Sicherheit eine Kehrseite hat, mit der man durch eigenverantwortliches Handeln umgehen muss: Wir erkaufen uns die maximale Absicherung unserer Altersbezüge in den Säulen eins und zwei mit minimalen Chancen, von positiven Entwicklungen zu profitieren.

Gerade bei Investitionen in die Vorsorge mit Anlagehorizonten von zwanzig Jahren und mehr erweisen sich kapitalmarktorientierte Anlageformen häufig als profitabler. Vom Bund regulierte Vorsorgemöglichkeiten sichern das Kapital ab, sie schaffen es jedoch weniger, es auch arbeiten zu lassen – die garantierte Vorsorge wächst also nominell an, aber im Vergleich mit anderen Anlageformen und im Spiegel globaler Entwicklungen reduziert sie die Renditechancen für den Lebensabend – und dies vor allem für diejenigen Bevölkerungsgruppen, die heute am stärksten von der Versorgungslücke betroffen sind und kaum Zugang zu den Möglichkeiten der dritten Säule haben.

Geschäftsmodell eines Lebensabends

Die Altersvorsorge sollte mit der gleichen Mentalität kalkuliert werden, mit der man eine Karriere plant, Immobilien finanziert oder unternehmerische Entscheidungen trifft: investieren, wenn die Chance auf Rendite am höchsten ist – und nicht erst dann, wenn eine finanzielle Notlage droht.

Intelligente Vorsorgeprodukte bieten dafür neben den langfristigen Wachstumsperspektiven noch ein weiteres klares Asset für das «Geschäftsmodell» der persönlichen Altersvorsorge: Einzahlungen in intelligente Vorsorgeprodukte der Säule 3a sind auch Steuersparmodelle, weil die Steuerlast zumindest bis zu einem Schwellenwert gemindert werden kann. Der Bund honoriert diese Eigenverantwortung steuerlich. Die steuerlich günstigen Einmalzahlungen sind jedoch nicht nur limitiert, sondern auch vergänglich: Das steuermindernde Kontingent geht in jedem Jahr verloren, indem es nicht eingelöst wird.

Wer zu spät vor- respektive nachsorgt, verliert also mehrfach: kurzfristig durch verschenkte Steuerchancen, langfristig, weil das eingezahlte Kapital «nur» gespart wird, aber nicht als Investment für ihn arbeiten kann. Es wird Zeit, den Sparbuchgedanken abzulegen und die Vorsorge als Investition zu begreifen, die das Kapital nicht nur wachsen, sondern für einen arbeiten lässt.

 

 

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