Acht Monate hat es gedauert – aber jetzt, vor wenigen Tagen, schaffte die Aktie von Implenia endlich den Sprung aus der Trading Range und dann schnell auch über den Widerstand bei 60 Franken. Mit dem Fall dieser Hürde hat es die Notierung des Bauunternehmens schon intraday – am gleichen Tag – um weitere 5 Prozent nach oben gezogen. Das können Anleger oft beobachten: Fällt eine charttechnische Hürde, kommt es bei einer Aktie oder einem Index ganz schnell zu weiteren Kurssteigerungen. Da mag Psychologie dahinterstecken. Denn oft klebt der Kurs einer Aktie längere Zeit genau an einer runden Zahl wie 50, 100 oder 1000 Franken. Fällt die Marke, erkennen viele Börsianer darin ein Kaufsignal und steigen ein.

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Oder aber die Überwindung eines Widerstands. Nicht selten haben sich Anleger an einer bestimmten Kursmarke der Vergangenheit mit Verkaufsorders platziert und warten nur darauf, dass sie dort ihre Aktien endlich loswerden. Irgendwann sind diese Verkaufsorders dann aber abgebaut, und der Weg wird frei für Steigerungen und neue Kursdimensionen.

Aktien für den Ausbruch – starke Bilanz 2014 …

Vor diesem Hintergrund hatte die Redaktion von stocksDIGITAL vor knapp einem Jahr im April 2014 bereits einige vielversprechende Aktien für den Ausbruch identifiziert – konkret neun an der Zahl. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Mit Carlo Gavazzi, Novartis, Lifewatch, Schmolz + Bickenbach und Burkhalter schafften fünf der neun Werte, also mehr als die Hälfte, wie erwartet schnelle Kurssteigerungen innert weniger Wochen oder Monate von 10 bis 20 Prozent. Und jetzt, zehn Monate später, notieren acht der neun Titel im Gewinn. Burkhalter beispielsweise bringt ein Plus von etwa 30 Prozent. Einzige Ausnahme: Schmolz + Bickenbach. Die Aktie des Stahlkonzerns konnte nach dem schnellen Kursaufschwung die neuen Levels nicht lange halten und notiert derzeit sogar unter dem Ausgangsniveau. In Summe aber muss man zugestehen: Auch wenn Börsenguru André Kostolany es anders formuliert hat: An Charttechnik könnte doch was dran sein.

Und zwar konkret wegen der «self fulfilling prophecy», der sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Hintergrund: Anleger erkennen ein Muster im Kursverlauf einer Aktie oder eines Index, spekulieren auf die Wiederholung eines bestimmten Musters oder auf ein Ereignis und je mehr Börsianer das genauso machen, umso wahrscheinlicher wird der Eintritt dieses Ereignisses. Die Voraussage erfüllt sich damit von selbst. Aber letztendlich ist es ja egal, wie Gewinne zustande kommen – Hauptsache, sie kommen zustande.

… und zehn neue Kandidaten für den Ausbruch 2015

Für die Redaktion von stocksDIGITAL ist oben genannte Erfolgsbilanz ein guter Anlass, jetzt, nach knapp einem Jahr, erneut ein paar spannende Titel für den Ausbruch aufzuspüren.

Interessant ist derzeit EMS Chemie. Die Aktie des Chemiespezialisten notiert zwar im Bereich des Rekordniveaus vom Januar von 424.50 Franken, ist jedoch schon dreimal seit Juli 2014 wieder von der Kurszone um 420 Franken zurückgefallen. Anleger setzen darauf, dass der Sprung über die Hürde jetzt klappt und dass er eine schöne Kursdynamik in Richtung 450 Franken bringt.

ALSO Holding. Der IT-Händler steht kurz davor, die 60-Franken-Marke zu knacken. Fällt die Hürde, könnten schnell wieder Kurse im Bereich der 2007er-Hochs um 70 Franken drin sein.

Adecco. Die Aktie des Personalexperten klebt momentan knapp unter dem Widerstand um 77 Franken. Fällt die Hürde und dann auch noch die 80er-Marke, scheinen schnelle Kurssteigerungen von etwa 20 Prozent bis zum 2007er-Hoch möglich zu sein.

Bravofly Rambo. Die Aktie des Online-Reiseexperten notiert zwar noch nicht am Widerstand von etwa 17 Franken, doch dafür nicht weit über der Unterstützung bei 15 Franken. Anleger setzen darauf, dass sich der Rebound nun beschleunigt fortsetzt und dass der Widerstand dann schnell erreicht und übersprungen ist.

Comet Holding klebt seit Juni 2014 meist ganz nah am Widerstand um 650 Franken. Jetzt ist die Hürde mit einem neuen Allzeithoch knapp genommen worden. Möglicherweise entwickelt sich nun endlich der seit langem erhoffte neue Schwung in neue Kursregionen.  

Evolva. Der Pharmaspezialist konnte vor wenigen Tagen den Widerstand um 1.50 Franken erneut nach oben knacken. In den letzten zwölf Monaten ist die Aktie zwar bereits dreimal von diesem Niveau dann doch wieder zurückgefallen, doch vielleicht klappt dieser neue Anlauf. In diesem Fall könnten schnell Kurse im Bereich von 2.0 Franken drin sein.

Spannung auch bei Feintool. Der Maschinenbauer notiert an der wichtigen psychologischen Marke und am Widerstand von 100 Franken. Klappt der Sprung, dann nimmt die Aktie möglicherweise das Hoch vom Januar bei 108 Franken ganz schnell ins Visier.

Ähnliche Story bei Forbo. Beim Bodenspezialisten ist allerdings die 1000er-Marke erreicht. Möglicherwiese folgt nun ein schneller Schub zum Allzeithoch vom Januar bei 1079 Franken.

Flughafen Zürich ist ebenfalls ein Ausbruchskandidat. Die Aktie hat sich nah an das Allzeithoch bei 691 Franken herangepirscht. Die Marke von 700 Franken könnte ganz schnell fallen.

Kühne + Nagel. Der Logistikkonzern markiert ein neues Allzeithoch und hat den Widerstand bei 140 Franken in Reichweite. Fällt jetzt diese Marke, ist der Weg in völlig neue Kursregionen frei.