In Italien hat die Industrie in der Corona-Pandemie ihre Produktion so stark gedrosselt wie seit mindestens 30 Jahren nicht mehr. Wegen der Kontakt- und Ausgangssperren stellten die Betriebe im März 28,4 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das nationale Statistikamt am Montag mitteilte.

Das war der grösste Rückgang seit Beginn der Datenerhebung 1990. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 20 Prozent gerechnet. Im Februar hatte es nur einen leichten Rückgang um ein Prozent gegeben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging es dann im März um 29,3 Prozent bergab - dies ist ebenfalls ein Rekordwert für die vergangenen 30 Jahre.

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Italien ist in Europa neben Grossbritannien und Spanien besonders stark vom Virus betroffen. Die strikten Eindämmungsmassnahmen wurden seit dem 4. Mai leicht gelockert. Die Industrieproduktion fiel im ersten Quartal um gut acht Prozent zum Vorquartal und die gesamte Wirtschaft schrumpfte um 4,7 Prozent.

Die EU-Kommission sagt allen EU-Ländern für 2020 eine tiefe Rezession voraus. In Italien dürfte sie demnach mit einem Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt um 9,5 Prozent allerdings schwerer ausfallen als in allen anderen Mitgliedstaaten - ausser Griechenland (minus 9,7 Prozent).

(awp/tdr)