Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten liegt Ex-Vizepräsident Joe Biden im Bundesstaat Michigan klar vorn. Damit hat der 77-Jährige einen möglicherweise entscheidenden Sieg über seinen Konkurrenten Bernie Sanders errungen.

Nach Auszählung von 61 Prozent der Wahlkreise lag Biden am Dienstag mit 53 Prozent der Stimmen klar vor Sanders, der auf 39 Prozent kam. Damit steigt der Druck auf den Sozialisten, aus dem Kandidatenrennen auszusteigen, damit sich Biden auf die eigentliche Auseinandersetzung mit dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump konzentrieren kann.

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Vorwahlen in sechs Bundesstaaten

Am Dienstag fanden in sechs Bundesstaaten Vorwahlen statt. Biden konnte auch die Abstimmungen in Mississippi und Missouri für sich entscheiden. Die Ergebnisse in Washington, North Dakota und Idaho standen zunächst noch aus.

Als entscheidend gilt jedoch das Ergebnis in Michigan, da dieser Staat von allen sechs Bundesstaaten mit 125 die meisten Delegierten für den Nominierungsparteitag der Demokraten stellt.

Für Sanders ist die Niederlage hier besonders bitter, denn bei den Vorwahlen der Demokraten vor vier Jahren konnte er sich hier noch durchsetzen.

Biden will die Wähler einen

In Philadelphia dankte Biden seinen und den Unterstützern von Sanders für ihr Engagement und rief die Demokraten zur Einigkeit auf: «Wir teilen ein gemeinsames Ziel und zusammen werden wir Donald Trump besiegen.»

Der 78 Jahre alte Sanders verzichtete auf eine Stellungnahme und flog zurück in seinen Heimatstaat Vermont. Beide Politiker hatten wegen der Coronavirus-Epidemie auf grosse Abschlusskundgebungen verzichtet.

Michigan kommt auch deswegen eine besondere Bedeutung zu, da Trump diesen Bundesstaat bei der Präsidentschaftswahl 2016 überraschend mit einem Vorsprung von nur rund 10’000 Stimmen gewinnen konnte.

Der frühere demokratische Präsidentschaftsbewerber Andrew Jang sagte im Sender CNN, die Präsidentschaftskandidatur laufe auf Biden zu. «Wir müssen jetzt die Partei einigen.»

(reuters/mbü)