Rund 50 Jahre nach dem Beginn der dänischen Ölförderung am selben Ort gab der Thronfolger am Mittwoch in der Hafenstadt Esbjerg das Kommando zum Start der Einlagerung.
Er war dafür per Videoschalte mit einem Team auf dem gut 200 Kilometer entfernten, ausgeförderten Ölfeld Nini West verbunden - dort sollen bis Anfang April in der Pilotphase des Projekts Greensand insgesamt bis zu 15 000 Tonnen CO2 aus Belgien in die Tiefe gepumpt werden.
Carbon Capture and Storage
Die Technologie dahinter nennt sich Carbon Capture and Storage (CO2-Abscheidung und -Einlagerung), kurz CCS. Dabei wird CO2 etwa bei industriellen Prozessen eingefangen, zu einer unterirdischen Lagerstätte gebracht und dort eingespeichert.
Bei Greensand arbeitet ein Konsortium um die Unternehmen Wintershall Dea und Ineos zusammen. Nach Angaben von Wintershall Dea handelt es sich bei dem Projekt um die weltweit erste grenzüberschreitende Offshore-CO2-Einspeicherung, die explizit den Zweck hat, den Klimawandel zu mindern.
Herausforderung für Menschheit
Der Klimawandel sei die grösste Herausforderung, der die Menschheit je begegnet sei, betonte der Wintershall-Dea-Vorstandsvorsitzende Mario Mehren. Zugleich wisse man, dass man schneller werden müsse, um die Ziele des Pariser Weltklimaabkommens zu erreichen. Dafür müsse man schneller werden - und alle müssten sich anpassen, auch die Öl- und Gasindustrie. "Wir alle müssen uns ändern", sagte er.
"Dies ist ein grosser Moment für den grünen Wandel in Europa", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen per Videobotschaft. "Dieses Projekt hilft sowohl unserer Industrie als auch dem Klima."
Dänemark hatte vor gut einem Monat erste Zulassungen erteilt, damit Unternehmen im grösseren Massstab CO2 unter dem Nordsee-Grund einlagern können. Ein bilaterales Abkommen mit Belgien ermöglicht den CO2-Transport nach Dänemark. Das Konsortium hofft, dass die Politik den gesetzlichen Rahmen dafür auch in anderen Ländern schafft - vor allem in Deutschland.