Der Euro hat am Mittwoch angesichts gestiegener Inflationssorgen zugelegt. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0666 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch unter 1,06 Dollar notiert.

Zum Schweizer Franken hat sich der Euro zuletzt auf 0,9985 verteuert; zwischenzeitlich hatte das Paar sogar die Parität überschritten. Der US-Dollar fällt mit einem Stand von 0,9362 Franken etwas zurück.

Deutschland: 8,8 Prozent Inflation im Februar erwartet

Marktteilnehmer verwiesen auf Inflationsdaten aus Nordrhein-Westfalen als Auslöser für die Kursgewinne. Die Inflationsrate im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands ist im Februar weiter angestiegen. Auch Daten aus anderen Bundesländer deuten auf einen anhaltend hohen Inflationsdruck im Nachbarland hin. Dies bedeutet Aufwärtsrisiken für die um 14 Uhr anstehenden bundesweiten Inflationszahlen.

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Die Inflationsrate in Deutschland könnte im Februar um 0,1 Prozentpunkte auf 8,8 Prozent gestiegen sein, erwartet Ökonom Greg Fuzesi von der Bank JPMorgan angesichts der bisher veröffentlichten Daten. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang auf im Schnitt 8,5 Prozent erwartet. Am Vortag hatten bereits Inflationsdaten aus Spanien und Frankreich negativ überrascht.

Zinserhöhung auch im Mai?

Sollte die Inflation tatsächlich ansteigen, dürfte dies den Druck auf die EZB laut Fuzesi erhöhen, die Zinsen weiter anzuheben. Er erwartet nicht nur im März eine Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte, sondern auch auf der folgenden Sitzung im Mai. Auch Bundesbankpräsident Joachim Nagel signalisierte weitere Erhöhungen. «Klar ist: Der angekündigte Zinsschritt im März wird nicht der letzte sein», sagte er in Frankfurt.

In den USA steht am Nachmittag der Einkaufsmanagerindex ISM für die Industrie auf dem Programm. Die Unternehmensumfrage gilt als guter Indikator für die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung.

(awp/gku)