Die bisherigen Bandbreiten von 3G würden künftig für 5G eingesetzt, teilte Sunrise am Mittwoch in einem Communiqué mit. Dabei handle es sich um 5 Megahertz (MHz) im 900 MHz-Frequenzband.
Die Kunden würden damit von schnelleren und stabileren Verbindungen insbesondere auch im Inneren von Gebäuden profitieren. Die langsamere Variante von 5G ist bis zu 1 Gigabit pro Sekunde schnell, die schnellere Variante 5G hat eine doppelt so hohe Maximalgeschwindigkeit. Für die Umstellung von 3G auf 5G muss Sunrise keine Antennen umrüsten, sondern nur die Frequenzen im Mobilfunkspektrum neu zuteilen, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte.
3G langsam und energiefressend
Die Abschaltung von 3G ist keine Überraschung: Diese hatte Sunrise-Technikchef Elmar Grasser Ende Juni im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP angekündigt. Die dritte Mobilfunkgeneration (Universal Mobile Telecommunication System, UMTS) wurde vor rund 20 Jahren im Sunrise-Netz eingeführt und ist im Vergleich zu den neueren Technologien 4G und 5G mittlerweile ineffizient - sowohl bei der Nutzung der eingesetzten Funkspektren wie auch beim Energieverbrauch.
3G spiele heute bei der Datennutzung nur noch eine marginale Rolle. Weniger als 1 Prozent der Daten im Handynetz würden mit 3G übertragen, erklärte Sunrise. Auch bei Sprachanrufen könne 3G bei Stabilität und Sprachqualität nicht mehr mithalten: Die Gesprächsabbruchsrate sei im Durchschnitt zweieinhalb Mal höher als bei 4G. Zudem sei die 3G-Mobilfunkabdeckung mit 89,7 Prozent der Schweizer Landesfläche deutlich unter der Abdeckung von 4G mit 97,4 Prozent.
Die betroffenen Privatkunden und Unternehmen würden über die Abschaltung von 3G laufend informiert. Damit könnten sie sich, soweit erforderlich, frühzeitig auf einen allfälligen Wechsel von SIM-Karten und Geräten vorbereiten, hiess es.
Auch Swisscom stellt 3G ab
Sunrise ist mit der 3G-Abschaltung nicht alleine. Die Swisscom hatte das Aus von 3G für Ende 2025 angekündigt. Eine schnellere Abschaltung von 3G, um mehr Platz für 5G im Netz zu schaffen, sei kein Thema, hatte Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann Ende Juni im Gespräch mit AWP gesagt. Man habe noch einige Kunden, die 3G in ihren Geräten verwenden würden wie beispielsweise die SBB oder Notruforganisationen.
Deshalb habe man das Ende von 3G bewusst im 2021 angekündigt, um diesen Kunden vier Jahre Zeit für die Umstellung zu geben. «Wir halten an diesem Zeitplan fest», hatte Aeschlimann damals gesagt. Von Salt ist kein Datum für eine Abschaltung bekannt.