«Extreme Umweltverhältnisse» wie Dürren, Brände und andere klimabezogene Probleme seien hauptsächlich für den grössten Rückgang der letzten sechs Jahrzehnte verantwortlich, erklärte OIV am Donnerstag.

Am schlimmsten waren demnach Italien und Australien betroffen, wo die Produktion um 23, beziehungsweise 26 Prozent fiel. Spanien verlor mehr als fünf Prozent seiner Produktion, Chile und Südafrika mehr als zehn Prozent. In Frankreich entwickelte sich die Weinproduktion entgegen dem Trend positiv und wuchs um vier Prozent. Aufgrund des grossen Produktionsrückgangs in Italien war Frankreich im letzten Jahr mit Abstand der weltweit grösste Weinproduzent.

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In der Schweiz wurden im vergangenen Jahr 1,01 Hektoliter Liter Wein produziert. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Zunahme von rund zwei Millionen Litern oder zwei Prozent. Aufgrund der hohen Temperaturen und einem geringen Niederschlag während der Reifung war der Zuckergehalt höher als üblich.

In Deutschland ging die Weinproduktion um 3,8 Prozent von 8,9 Millionen Hektolitern auf 8,6 Millionen Hektoliter zurück. Insgesamt wurden laut OIV weltweit 237,3 Millionen Hektoliter Wein produziert. 2022 waren es noch 262,6 Millionen Hektoliter gewesen.

Weniger Wein konsumiert

Die in Frankreich ansässige OIV, der fast 50 Wein produzierende Mitgliedsländer angehören, teilte zudem mit, dass 2023 drei Prozent weniger Wein als im Vorjahr getrunken worden seien. Das liegt zum einen an der Inflation und zum anderen an einem abnehmenden Konsum in China. Am meisten Wein pro Kopf wird nach wie vor in Portugal, Frankreich und Italien getrunken.

OIV-Generaldirektor John Bark verwies auf «Dürre, extreme Hitze und Brände sowie starke Regenfälle, die Überschwemmungen und Pilzkrankheiten in den wichtigsten Weinbaugebieten der nördlichen und südlichen Hemisphäre verursachten». Zwar seien Klimaprobleme nicht allein verantwortlich für den drastischen Rückgang, der Klimawandel sei aber «die wichtigste Herausforderung» für die Branche, erklärte Barker. Die Weinrebe sei «stark vom Klimawandel betroffen».