Berthold Albrecht, ein Erbe des 2010 gestorbenen Aldi-Mitbegründers Theo Albrecht, ist tot. Er starb im Alter von 58 Jahren, bestätigte eine Sprecherin des Lebensmitteldiscounters Aldi Nord in Essen der Nachrichtenagentur dpa.

Am Freitag erschienen in zahlreichen Tageszeitungen Todesanzeigen von Familie und Unternehmen. Demnach hatte die Beisetzung bereits im November stattgefunden. Der Ort wurde nicht bekannt. Nachdem ihr Vater Theo im Sommer 2010 im Alter von 88 Jahren gestorben war, zählten Berthold Albrecht und sein Bruder Theo Albrecht junior zu den reichsten Deutschen.

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Berthold Albrecht war Vorsitzender einer der Familienstiftungen, die Aldi-Gesellschafter sind, wie aus der Todesanzeige des traditionell äusserst verschwiegenen Unternehmens hervorgeht. In dieser Eigenschaft war er demnach auch Mitglied des Verwaltungsrates.

Albrecht habe es verstanden, «der Unternehmensgruppe Aldi Nord wichtige Impulse für die Zukunft zu geben». Neben den Geschäften in Deutschland und Europa habe seine besondere Aufmerksamkeit dem US-Markt mit dem Detailhandelsunternehmen Trader Joe's gegolten.

«Berthold Albrecht war überall sehr beliebt», heisst es in der Anzeige weiter. Über die näheren Umstände seines Todes wurde nichts bekannt. In der Anzeige der Familie heisst es: «Berthold war eine Kämpfernatur, so dass er bis zuletzt noch hoffnungsvoll war.»

Reichste Deutsche

Bertholds Onkel Karl und sein Vater Theo Albrecht gelten als Erfinder des Discount-Prinzips und haben damit Wirtschaftsgeschichte geschrieben. Die damals revolutionäre Idee war, mit einem schmalen Sortiment und einfachen Betriebsabläufen die Kosten möglichst gering zu halten.

Damit konnte Aldi niedrigere Preise als die Konkurrenz anbieten. Die erste Aldi-Filiale wurde 1962 eröffnet. Heute ist Aldi in Europa, Nordamerika und Australien in insgesamt 17 Ländern vertreten, seit dem Jahr 2005 auch in der Schweiz. Regelmässig führten die milliardenschweren Albrechts die Ranglisten der reichsten Deutschen mit Abstand an.

(jev/sda)