Eine seltene und makellose Rolex Milgauss brach am Wochenende den Rekord für den höchsten Betrag, der je bei einer Auktion für die Modellserie der Schweizer Marke gezahlt wurde. Ein nicht genannter Bieter erwarb die Uhr am Samstag an der Versteigerung von Philips in Genf für 2,24 Millionen Franken. Der Betrag ist das Doppelte des vor der Auktion geschätzten Höchstpreises von einer Million Franken.

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Eine ähnliche Version aus dem Jahr 1958 wurde 2013 bei Christie's für 317'000 Franken verkauft. Ein anderes Exemplar, das 2022 von Phillips auktioniert wurde, erzielte einen Preis von knapp über 300'000 Franken.

Die 1958 hergestellte und gegen Magnetfelder resistente Edelstahluhr verfügt über ein schwarzes Wabenzifferblatt, eine drehbare Lünette und einen Sekundenzeiger in Form eines Blitzes. Das Erscheinungsbild der Uhr muss für Rolex eine gewisse Bedeutung haben. Denn laut «Bloomberg» war es die Marke selbst, die die Milgauss kaufte. Der erfolgreiche Bieter, der ein Angebot aus den USA übertraf, soll von Rolex beauftragt worden sein. 

Auf Anfrage von «Bloomberg News» lehnte die Uhrenmanufaktur eine Stellungnahme ab. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass Luxusuhrenmarken ihre eigenen Zeitmesser für ihre Archivsammlungen oder Museen ersteigern. 

Rolex hat Milgauss aus dem Verkauf genommen

Im März hat Rolex alle Versionen der Milgauss aus dem Sortiment genommen. Die antimagnetische Uhr, die in den 1950er-Jahren für die Wissenschaftler des CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, in Genf entwickelt wurde, war bei den Fans eher unbeliebt. «Niemand Berühmtes trägt eine Milgauss», sagt Tony Traina vom US-Uhrenmagazin Hodinkee. «Es ist die Uhr für Wissenschaftler. Es ist die Uhr für Nerds.»

Der Verkaufsstopp im vor einigen Wochen hat aber zu einem Run auf Vintage-Exemplare der Milgauss geführt. Der Secondhand-Preis des zuvor unbeliebten Uhrenmodells lag Anfang April über dem früheren Ladenpreis.

Auch Rolex Daytona geht für Rekordpreis weg

Während der Wochenendauktionen verkaufte Sotheby's eine Rolex Daytona «Paul Newman». Die Uhr aus Gelbgold, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den Farben des von der britischen Tabakindustrie gesponserten Lotus-Formel-1-Rennteams der 1970er Jahre den Spitznamen «John Player Special» brachte ebenfalls den Preis von 2,24 Millionen Franken ein. Auch für eine «John Player Special Daytona» ist diese Summe ein neuer Rekord.

Christie's verkaufte eine limitierte Auflage der Patek Philippe Nautilus 5711, die einst für den US-Juwelier Tiffany hergestellt wurde. Der Zeitmesser mit dem charakteristischen blauen Zifferblatt der Juweliermarke brachte 2,23 Millionen Franken ein. Dasselbe Modell wurde 2021 für rund 6,5 Millionen Dollar verkauft, ein anderes 2022 für 3,17 Millionen Franken.

(Bloomberg/mth)

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